: afghanistan
Rekordernte
Den Taliban war es bis 2001 mit repressiven Methoden gelungen, den Anbau von Schlafmohn für die Opium- und Heroinproduktion weitgehend aus Afghanistan zu verbannen. Eine Erfolgsgeschichte des UN-Drogenkontrollprogramms, das eng mit dem Regime zusammenarbeitete. Nachdem der erste Streich in George W. Bushs Feldzug gegen den Terror die fundamentalistischen Koranschüler hinweggefegt hatte, säten die Bauern aber sofort wieder aus. 2002 wurde mit 3.400 Tonnen Opium nicht weniger als zwanzigmal so viel geerntet wie im Jahr davor. Das Land liefert drei Viertel des in Europa konsumierten Heroins. Alternative Produkte können mit dem genügsamen Mohn nicht konkurrieren. Kanäle und Bewässerungsanlagen wurden durch den Krieg zerstört, die Straßen zu den Märkten sind schlecht und gefährlich. Präsident Hamid Karsai wird von den USA unter Druck gesetzt, doch gegen die Warlords, die ihre Armeen mit Drogengeschäften finanzieren, kann er nichts ausrichten. RLD