Wieder viele Demos

In Spanien gehen erneut mehrere hunderttausend aufdie Straße. Proteste auch in London, Rom und Dhaka

BERLIN ap/dpa ■ Auch nach dem Fall Bagdads demonstrierten am Wochenende wieder weltweit hunderttausende Menschen gegen den Golfkrieg. Kundgebungen fanden unter anderem in London, Paris, Rom, Madrid, Oslo, Stockholm, Zürich, São Paulo und Dhaka statt. Auch in den australischen Städten Sydney, Melbourne und Brisbane versammelten sich zehntausende zum Protest gegen den Krieg. Während in Washington jeweils mehrere tausend Gegner, aber auch Befürworter des Krieges auf die Straße gingen, versammelten sich in Spanien hunderttausende Menschen, die lautstark gegen die Unterstützung des Krieges durch ihre Regierung protestierten. Mit Rufen wie „Mörder, Mörder“ zogen in Madrid rund 200.000 durch die Straßen, in Barcelona sollen sogar 300.000 Demonstranten gezählt worden sein. In London zogen zehntausende Menschen vor den Amtssitz von Premierminister Tony Blair und gedachten in einer Schweigeminute der Kriegsopfer.

In Rom kam es am Rande der Proteste vereinzelt zu Ausschreitungen. Hier waren es rund 50.000 Kriegsgegner, so Schätzungen der Polizei. Demonstrationen gegen den Krieg gab es auch in über 50 französischen sowie mehreren Städten der Schweiz. In São Paulo zogen etwa 2.000 Demonstranten zum US-Konsulat und verbrannten amerikanische Flaggen.

In Bangladesch demonstrierten 50.000 Menschen, darunter zahlreiche Kinder, in der Hauptstadt Dhaka und forderten den Rückzug der alliierten Truppen aus dem Irak. Zu dem Protestzug aufgerufen hatten überwiegend islamische und linke Parteien.