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Archiv-Artikel

Druck auf Assad

USA vermuten irakischen Exgeheimdienstchef in Syrien. Arabische Staaten wollen UN-Resolution. Pipeline dicht

BERLIN rtr/dpa ■ In Syrien wird nach Angaben aus US-Regierungskreisen der Exchef des irakischen Auslandsgeheimdienstes vermutet, der mit einem angeblichen gescheiterten Attentat auf den frühere US-Präsidenten George Bush in Verbindung gebracht wird. Aus Regierungskreisen in Washington verlautete weiter, der in Syrien vermutete Faruk Hidschasi sei Mitte der 90er-Jahre Leiter der Auslandsaufklärung des irakischen Geheimdienstes gewesen.

Die USA hatten jüngst der Regierung in Damaskus mit Sanktionen gedroht, weil sie Mitgliedern der Regierung des entmachteten irakischen Präsidenten Saddam Hussein Aufnahme gewähre. Die USA verdächtigen Syrien auch, Chemiewaffen getestet zu haben. Als Reaktion auf die jüngsten US-Vorwürfe an Syrien wollten arabische Staaten am Mittwoch einen Resolutionsentwurf im UNO-Sicherheitsrat einbringen, der die Nahost-Region zur massenvernichtungswaffenfreien Zone erklärt.

Der syrische UNO-Botschafter Faisal Mekdad sagte am Dienstag, die Arabischen Liga wolle eine Vorlage einbringen, die den ganzen Nahen Osten zu einer Zone ohne Massenvernichtungswaffen erklären solle. Israel sei dort das einzige Land, das welche besitze. Deshalb verstehe man die Vorwürfe der USA an die Regierung in Damaskus nicht.

Syriens Präsident Baschar al-Assad erklärte, sein Land sei dem Kampf gegen den Terrorismus und der Stabilität im Nahen Osten verpflichtet. Assad habe dies dem spanischen Regierungschef José María Aznar in einem Telefonat zugesicht, berichtete der spanische Rundfunk. Nach Ansichten spanischer Diplomaten deutet dies darauf hin, dass Syrien flüchtenden Irakern keine Zuflucht gewähren will.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gab am Dienstag bekannt, die USA hätten eine Ölleitung von Irak nach Syrien geschlossen. Die Pipeline war erst im Jahr 2000 eröffnet worden und diente dem Ölexport unter Umgehung der UN-Sanktionen. Zuvor hatten syrische und ausländische Experten erklärt, amerikanische und britische Truppen hättem den Ölfluss schon in den ersten Kriegstagen unterbrochen.