: Robustes nach Pisa
Die Universität Bremen testet Professoren: Weniger Karriere bei mangelnden Managementkompetenzen
taz ■ Im Wettbewerb um neue StudentInnen und Forschungsgelder legt die Universität Bremen jetzt mehr Gewicht auf Management-Qualitäten ihrer künftigen ProfessorInnen. BewerberInnen müssen sich bald in einem Pilotprojekt Tests von externen PersonalberaterInnen unterziehen.
Im neuen Verfahren sollen besonders Sozialkompetenz, Führungsqualitäten und Organisationstalent auf den Prüfstand kommen. „Das ist die erste robuste Antwort auf PISA an deutschen Hochschulen“, erklärte Karl Bosshard vom Beratungsunternehmen Kienbaum Executive aus Hannover.
Kienbaum entwickelte für die Professoren-Tests eigens ein Computer-Programm. Neben Probevorlesungen müssen BewerberInnen in Gesprächssimulationen zeigen, wie gut sie Konflikte lösen und kollegial arbeiten können.
Dazu gehört auch ein ausführliches „Feed back“, so Bosshard: „Wir zeigen den Bewerbern, wie gut sie bei uns angekommen sind.“
Für Universitäts-Rektor Wilfried Müller ist das Pilotprojekt eine Ausweitung des bislang üblichen Verfahrens, bei dem wie an anderen Hochschulen die Fachkompetenz der Probanden abgefragt wird: „Wissenschaftsmanager müssen heute moderne Organisationsformen beherrschen und interdisziplinär arbeiten.“
Hinzu kämen neue Anforderungen für die Professoren: Vor allem bei Marketing, bei der Außendarstellung und der Vernetzung mit Kooperationspartnern.
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