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Archiv-Artikel

das gute buch Stil-Trieb

Was ist organische Architektur, welche Ursprünge hat sie, wo gibt es Überschneidungen und Grenzen zu anderen Architekturbereichen? Antworten gibt Pieter van der Ree in seinem Buch „Organische Architektur“. Neben einer verständliche Einführung liefert er einen ausführlichen Überblick über bedeutende Architekten und ihre Entwürfe organischer Architektur.

Im ersten Teil des Buches beschreibt Ree die Entwicklung der Architektur vom späten 19. Jahrhundert bis heute. Im Zentrum stehen organische Strömungen und deren Vertreter. Rudolf Steiners Schaffen und die anthroposophisch-organische Architektur spielen dabei eine prominente Rolle.

Im zweiten Buchteil werden Projekte aktueller organischer Architektur vorgestellt; weltweit, nach Ländern gegliedert. Unter den Projekt-Porträts finden sich hier viele Entwürfe von anthroposophischen Architekten und für anthroposophische Einrichtungen.

Gewagt ist Rees These, organische Architektur sei ein eigenständiger Stil. Es fehle ihr lediglich die Anerkennung als „richtige Strömung“ wie etwa Jugendstil, Funktionalismus oder Dekonstruktivismus. Sein Versuch, die Heterogenität dieser Strömungen und ihrer Vertreter auf einen gemeinsamen, verbindlichen Nenner zu bringen, ist keine überzeugende Stilgenese, sondern bleibt vage. Als Kompendium der organischen Architektur aber ist Rees Buch dennoch ein Standardwerk. LARS KLAASSEN

Pieter van der Ree: „Organische Architektur. Der Bauimpuls Rudolf Steiners und die organische Architektur im 20. Jahrhundert“. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2001, 247 Seiten, farbige Abb., kartoniert, Preis: 35 €