London deckelt Paris

Briten überlegen Strafen wegen Irakpolitik der Gallier

LONDON ap ■ Nach den USA hat auch der britische Außenminister Jack Straw mögliche Konsequenzen für die französische Irakpolitik angedeutet. In einer Sendung des britischen Radios BBC sagte Straw am Donnerstag, die von Frankreich „und einigen unserer kontinentalen Kollegen“ vertretenen Standpunkte vor dem Krieg gegen Irak seien für die meisten Amerikaner schlicht unerklärlich gewesen. Frankreich habe sich zudem als „separater Pol“ etablieren wollen. Eine solche Haltung könnte zu großer Unstabilität führen.

„Meine Kritik an meinen Kollegen in Frankreich und anderswo in Europa ist, dass sie alle letzten Endes die Abrüstung der Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein und die Einhaltung der UN-Auflagen wollten, aber nicht die Mittel dazu einsetzen wollten“, sagte Straw in der BBC. Der Krieg gegen Irak wäre vermeidbar gewesen, wenn Frankreich und Russland die USA und Großbritannien unterstützt und Hussein „ein wirklich hartes Ultimatum“ gestellt hätten. Vor Straw hatte bereits US-Außenminister Colin Powell mögliche Konsequenzen aus der französischen Irakpolitik angedeutet. Washington denkt darüber nach, Frankreich von einigen Nato-Entscheidungen und von US-Treffen mit Verbündeten auszuschließen. Ähnliche Maßnahmen gegen Deutschland seien jedoch nicht geplant.

Straw sagte, er sei optimistisch über eine Normalisierung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Dasselbe könne er über Frankreich nicht sagen.