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Archiv-Artikel

asiacenter im osten

Jeder Vierte ist Unternehmer

In Berlin gibt es drei Asiacenter in den Bezirken Marzahn und Lichtenberg. Drei oder vier weitere könnten noch in diesem Jahr eröffnen. Fünf Asiacenter existieren in Leipzig, je zwei bis drei in Magdeburg, Erfurt, Chemnitz und Dresden. In einem Center sind 30 bis 60 asiatische Großhandelsfirmen angesiedelt, in der Regel Familienbetriebe mit maximal drei Beschäftigten. 70 Prozent der Händler kommen aus Vietnam. In die neueren Center kommen zunehmend Chinesen. Weiterhin bieten Inder und Pakistaner, selten Deutsche und Türken Waren an. In einem Fall hat die staatliche Hanoier Firma „Detetour“ ein Asiacenter in Berlin erworben, das aber noch nicht in Betrieb ist. Bisher sind Vermieter in der Regel deutsche Firmen, Verwalter Vietnamesen oder deutsch-vietnamesische Paare. Sie haben oft eine Machtstellung inne. In einem Fall betrieb eine Vietnamesin in einem Asiacenter in Berlin-Lichtenberg auch einen buddhistischen Gebetsraum, in dem sie eine religiöse Laiin den Kunden die Karten legen ließ. Das verschaffte der Managerin zusätzliche Macht über ihre Landsleute. Nach Angaben des Verbands Vietnamesischer Unternehmer in Deutschland gibt es in Brandenburg und Sachsen jeweils zwischen 1.000 und 1.500 vietnamesische Unternehmer, zumeist kleine Händler, in Berlin noch mehr. Damit ist jeder vierte erwachsene Vietnamese im Osten ein Unternehmer. MARINA MAI