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die steile theseUm den Preis ewigen Nachruhms

Der so genannte Sänger und Dschungelkämpfer Daniel Küblböck hat vorgestern einen Autounfall überlebt – und jetzt?

Sogar die „Tagesschau“ (verlesen von Jens Riewa!, selbst kein Unbekannter auf den Promi-Stegen) wusste diesen Verkehrsunfall zu vermelden. Dabei gab es nicht einmal Tote. Es reichte wohl schon, dass der durch die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt gewordene Daniel Küblböck in den Crash verwickelt war.

Er trug – schmerzhaft und Strafe genug – nur Schnitt- und Schürfwunden davon. Alles in allem Glück gehabt. Er ist nicht einmal im Besitz eines Führerscheins. Seine Plattenfirma BMG meldete flugs, nur ein (!) Termin müsse für Küblböck verlegt werden: In diesem eventuell besorgten Hinweis liegt vielleicht die Tragik dieser Künstlerexistenz: ein auslaufendes Modell.

Küblböck lief auf Hochtouren, und keiner hat ihn buchen wollen. Er möge leben, schöne Dinge im Sinn haben, auch wenn ihn auf Bühnen niemand mehr ertragen möchte.

James Dean hat sich nach drei Filmen mit einem Autounfall aus unserer Welt verabschiedet – auf dem Zenit seines Ruhms quasi. Möglich, dass er später nur als ein Drogenwrack bemitleidet worden wäre. Chance verpasst, Küblböck, Gott sei Dank! JAF

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