Zweifach geschlagen

Die Nachspielzeit hatte es für den FC St. Pauli in sich: Erst die Niederlage und dann Fan-Prügelei

Dresden/Hamburg taz ■ Einige Fans des FC St. Pauli mussten die Rückfahrt aus Dresden nicht nur ohne Punkte antreten, sondern auch ohne Fensterscheibe. Im Anschluss an das Auftaktspiel für das Jahr 2004 der Regionalliga Nord zwischen Dynamo Dresden und St. Pauli ist es zu Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Fangruppierungen gekommen. Wegen mangelnder Polizei- sowie Ordnerpräsenz konnten die gewaltbereiten Anhänger aus dem rechten beziehungsweise linken Lager nicht voneinander getrennt werden. Einzelne Fans des FC St. Pauli sollen sich Platzwunden zugezogen haben. Die Vereinsführung überlegt nun Beschwerde beim DFB einzureichen.

Weniger schmerzhaft, aber auch traurig dürfte die Niederlagen gegen den Aufstiegsaspiranten aus Sachsen gewesen sein. Nach einer gelb-roten Karte gegen den Dresdner Torsten Bittermann in der 89. Minute schien alles auf ein 0:0 hinauszulaufen. Doch die defensive Taktik St. Paulis wurde auch in Überzahl noch bestraft. In der 93. Minute erzielte Ranisav Jovanovic das bittere Gegentor. In der Form unglücklich aber dennoch verdient ging das Team von Franz Gerber als Verlierer vom Platz. Dresden dominierte das Spiel vor 16.000 Zuschauern im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion. Zweimal rettete der Pfosten für St. Pauli. Die einzige Chance für die Hamburger hatte der eingewechselte Audencio Musci in der 65. Minute.

Nach dieser Niederlage müssen die Hamburger nun ihre vagen Hoffnungen noch einen Aufstiegsplatz zu ergattern ad acta legen. Der Verein hatte zuvor versucht, den Termin des Spiels zu verlegen, da die halbe Mannschaft durch einen Grippe-Virus geschwächt war. FOG

Dynamo Dresden: Kresic – Bittermann, Oppitz, Czik, Ziebig – Langen (73. Scholze), Beuchel, Wagefeld, Jovanovic – Heidrich (73. Ratke) – Neubert

FC St. Pauli: Hollerieth – Gruszka, Morena, Palikuca, Albrecht – Bounoua, Mayer (46. Miletic), Sager, Uilacan (76. Nwosu) – Hanke, Agu (61. Musci)