… Benno Wolf?
: Auf die Bildfläche zurückkehren

Sicher, man könnte den Namen Benno Wolf schon mal gehört haben. Immerhin ist ein Preis nach ihm benannt: Der „Dr.-Benno-Wolf-Preis“ des Verbandes deutscher Höhlen- und Karstforscher – kurz VdHK. Der vergibt die undotierte Auszeichnung jährlich „für besondere Leistungen im Höhlenschutz“ und – das ist ganz wichtig – als Zeichen gegen Intoleranz und Unfreiheit in der wissenschaftlichen Forschung. Ein toller Preis also! Durchgedrungen in Berlin sind Wolf, der Preis und alles andere aber bisher leider eher marginal.

Das kann sich nun ändern. Am Donnerstag will André Schmitz, Staatssekretär in der Kulturverwaltung, für Wolf (und daneben für den Dichter und Naturforscher Chamisso) am Haus am Kleistpark eine Gedenktafel enthüllen, die den 1943 von den Nazis ermordeten Juristen und Wissenschaftler ehrt.

Wolf, der 1871 als Kind jüdischer Eltern zur Welt kam, war 1912 nach Berlin gekommen und zunächst als Richter tätig. Dass dabei aus seiner Feder das erste Naturschutzgesetz Preußens und das Gesetz für die Feld- und Forstpolizei floss, ist sicher von großer Bedeutung. Unvergleichlich größer sind Wolfs Verdienste als einer der ersten internationalen Höhlenkundler. Wolf legte ein Welthöhlenverzeichnis an, publizierte den bis heute gültigen Höhlentierkatalog oder baute eine höhlenkundliche Bibliothek auf, die selbst die Nazis interessierte. „Lasst den Wolf von der Bildfläche verschwinden, um seiner Unterlagen habhaft zu werden“, schrieb einer. Die Tafel holt ihn auf die Bildfläche zurück. ROLA FOTO: VDHK