Großbrand in Mitte

Feuer zerstört 900 Quadratmeter großen Dachstuhl. Anwohner wurden evakuiert, niemand wurde verletzt

Bei einem Großbrand ist gestern Morgen in Mitte ein 900 Quadratmeter großer Dachstuhl eines unbewohnten historischen Wohn- und Geschäftshauses komplett abgebrannt. Das Feuer sei in dem gerade in Sanierung befindlichen Gebäude an der Ecke Chaussee-/Invalidenstraße gegen 5.25 Uhr ausgebrochen, erklärte die Feuerwehr. Menschen seien zunächst evakuiert, aber niemand sei verletzt worden, so ein Sprecher der Polizei. Das Landeskriminalamt ermittle allerdings wegen Brandstiftung – bislang ergebnislos.

„Das ist der erste Großbrand des Jahres“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Rund 150 Feuerwehrleute seien ausgerückt. Etwa zwei Stunden später habe man den Brand unter Kontrolle gehabt. Nicht nur den gerade sanierten Dachstuhl zerstörte das Feuer. Auch der Vorder- und Seitenflügel sowie die Treppenhäuser der oberen Etagen sind laut dem Feuerwehrsprecher erheblich betroffen. Verschont geblieben seien allein die unteren Etagen des fünfgeschossigen Baus und die Fassade.

Wie hoch der materielle Schaden an dem unter Denkmalschutz stehenden Haus ist, konnte der Fachbereich Denkmalschutz der Berliner Ordnungsbehörde noch nicht sagen. Er verwies vielmehr auf den Schaden, den der „idelle Wert“ des 1902/3 errichteten Gebäudes erlitten habe. So sei etwa der historische Frontgiebel derart beschädigt, dass er nun einzustürzen drohe.

Sanierungsgelder in Millionenhöhe sind seit Mai 2003 nach Angaben des für die denkmalpflegerische Betreuung verantwortlichen Architekten Siegfried Hertfelder in den Bau geflossen. In einem halben Jahr sollten die Rekonstruktionsarbeiten abgeschlossen und Büros und Wohnungen bezugsfertig sein. So war es geplant. Jetzt ist allerdings erst mal Schadensbegrenzung angesagt – und der Einzug bis auf weiteres verschoben. ABR