: Jeder Elfte ohne Job
Berliner Arbeitslosenzahl steigt auf 306.404. Grüne fordern Konzept für kommunale Beschäftigungspolitik
Die Zahl der Arbeitslosen ist in Berlin im Februar saisonbedingt weiter gestiegen. Ende des Monats waren 306.404 von 3,4 Millionen Berlinern ohne Job, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern mitteilte. Das waren 3.127 Personen mehr als im Vormonat, jedoch 11.159 weniger als vor einem Jahr. Die Quote beträgt 18,1 Prozent gegenüber 17,9 Prozent im Vormonat. Im Februar 2003 lag sie bei 18,7 Prozent.
Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) erwartet eine Entspannung auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt „auch bei anziehender Konjunktur erst gegen Ende des Jahres“. Die Lage sei weiter schwierig. Darunter litten vor allem die Schulabgänger, die in diesem Jahr eine Lehrstelle suchen. Der Senator appellierte an Unternehmen, Verbände, Kammern und Gewerkschaften, gemeinsam dafür zu kämpfen, dass möglichst allen Jugendlichen ein Ausbildungsplatz angeboten werden kann.
Grünen-Fraktionschefin Sibyll Klotz forderte vom Senat ein Konzept für kommunale Beschäftigungspolitik. Dem Großteil der Erwerbslosen, die ab dem 1. Januar 2005 Arbeitslosengeld II beziehen, werde der Zugang zum ersten Arbeitsmarkt verschlossen bleiben, kritisierte Klotz. Diese Menschen bekämen kaum Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebote. Deshalb müsse der Senat endlich kommunale Angebote entwickeln.
Der BA zufolge dürfte im Februar der Höhepunkt der Winterarbeitslosigkeit erreicht sein. Zu dem nochmaligen Anstieg habe neben der weiterhin stagnierenden wirtschaftlichen Lage in der Region vor allem die ungünstige Witterung beigetragen. Über ein Drittel der Jobsuchenden (37,2 Prozent) in Berlin waren Langzeitarbeitslose. DDP