Shell-Chef räumt seinen Posten

LONDON dpa ■ Der Chef des niederländisch-britischen Ölkonzerns Shell, Sir Philip Watts, ist zurückgetreten. Der Schritt erfolgte nach einem Treffen des Vorstands „in gegenseitigem Einvernehmen“, hieß es. Der Wechsel in der Konzernführung erfolgt wenige Wochen, nachdem Shell eingeräumt hatte, seinen Ölreserven um 20 Prozent zu hoch eingeschätzt zu haben. Daraufhin war es zu einem Kursrutsch gekommen. Nachfolger von Watts als Direktoriumsvorsitzender wird Jeroen van der Veer, Präsident von Royal Dutch Petroleum, dem niederländischer Zweig des Konzerns. Erst im Februar hatte Shell einen Gewinneinbruch für die letzten drei Monate des Geschäftsjahrs 2003 mitgeteilt. Der bereinigte Gewinn betrug 1,8 Milliarden Dollar. Dabei hatten Analysten mit bis zu 3,3 Milliarden gerechnet hatten. Dafür verzeichnete Royal Dutch/Shell im Gesamtjahr 2003 aber den satten Gewinn von 11,7 Milliarden Dollar. Das ist eines der besten Ergebnisse der Geschichte des Unternehmens. Den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr hatte Watts aber als unsicher bezeichnet.