: Minijobs drücken Verdienstniveau
WIESBADEN rtr ■ Der Verdienstanstieg von Arbeitnehmern ist voriges Jahr deutlich hinter den tariflichen Gehaltssteigerungen zurückgeblieben. Der effektive Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer stieg lediglich um 1,3 Prozent auf 26.700 Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Tarifverdienste – dagegen legten um 2,5 Prozent zu. Die Statistiker führten die hohe Differenz vor allem auf die deutlich gestiegene Zahl geringfügig Beschäftigter nach den Minijob-Gesetzesänderungen zurück: „Allein durch die höhere Zahl der geringfügig Beschäftigten mit ihren sehr niedrigen Verdiensten wird der Anstieg der gesamten Durchschnittsverdienste in 2003 um etwa 0,6 Prozentpunkte gedämpft.“ Nach Herausrechnen der statistischen Verzerrung durch die Minijobber wären die Durchschnittsverdienste somit um 1,9 Prozent gestiegen. Der Unterschied zwischen Effektiv- und Tarifverdienstzuwachs – die „Lohndrift“ – von 0,6 Prozent liegt am Wegfall übertariflicher Leistungen, der Zunahme von Teilzeitarbeit und der Kürzung des Beamten-Weihnachtsgelds.