piwik no script img

Archiv-Artikel

bvg-bonzengehälter Welche Rolle spielt Thilo Sarrazin?

Jeder Mitarbeiter der BVG müsse adäquat bezahlt werden, rechtfertigt der Finanzsenator die überdrehten Gehälter der BVG-Manager. Würde man die gleichen Maßstäbe beim Senat anlegen, wäre die Arbeit von Thilo Sarrazin freilich weniger wert als die der acht zweitrangigen BVG-Manager. Schließlich verdienen die acht BVG-Direktoren mit 143.161 bis 191.834 Euro weit mehr als ein Senator. Da scheint nur der Schluss zu bleiben: Entweder ist Sarrazin zu billig oder die BVG zu teuer.

Kommentar von UWE RADA

In Wirklichkeit ist auch der Finanzsenator zu teuer für die Stadt. Nicht nur BVG-Vorstandschef Andreas von Arnim genehmigte seinen Vertrauten kräftige Gehaltserhöhungen. Thilo Sarrazin segnete sie auch ab. Es gab schon nichtigere Anlässe, bei denen der Spruch bemüht wurde: Der Fisch fängt von Kopf her an zu stinken.

Dies umso mehr, als Sarrazin und von Arnim eine lange Beziehung verbindet. Es ist deshalb alles andere als Populismus, wenn die Grünen einen Untersuchungsausschuss zur BVG-Connection fordern. Schon heute pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass dabei ein paar mehr Sachen herauskommen als nur überhöhte Managergehälter.

Wenn es in der rot-roten Koalition jemand ernst nimmt mit dem Mentalitätswechsel, dann muss nicht nur das Tempodrom auf den Prüfstand, sondern auch die BVG. Auch wenn sich dabei herausstellen sollte, dass der Finanzsenator eine unrühmlichere Rolle spielt als die des Maulhelden in Sachen Sparzwang.