STEHT WAS DRIN?

Allerhand stand mal wieder drin, gestern in der Bild. Über Schumi, die „Busen-Millionärin“ und das schönste Dekolleté Deutschlands. Was fehlte, das war die innenpolitische Meldung des Tages, das immerhin als „Regierungsprogramm“ angekündigte Reformpapier der CDU/CSU zu Steuer, Arbeitsmarkt und Sozialem. Der Kündigungsschutz soll deutlich gelockert, die Steuern für Reiche sollen deutlich gesenkt werden. Nichts dazu in der Bild, außer einem versteckten Hinweis auf höhere Rentenbeiträge für Kinderlose. Endlich lassen „die da oben“ (Bild) mal wieder eine Katze aus dem Sack, der trefflich ein paar klappernde Dosen an den Schwanz gebunden werden könnten. Herrlich böse Schlagzeilen hätten das werden können, wenn, ja wenn der Kanzler nicht beleidigt beschlossen hätte, das populistische Sprachrohr der Baustellen und Büros zu boykottieren. Künftig verschweigt das Blatt, was dem politischen Gegner des Kanzlers schaden könnte. Eine Zeitung, die sich gerne als Anwältin der „kleinen Leute“ aufspielt, verheimlicht ebendiesen kleinen Leuten, was da auf sie zukommen könnte. Und zeigt dabei dem Kanzler, dass ohne Bild keine bundesweite Erregung zu produzieren, keine Republik zu regieren ist. Bild kann sich auf das Spielchen einlassen. Gerhard Schröder nicht. ARNO FRANK