christoph schultheis : Uuuh-uuuuh-aaaah!
RTL macht krank – jedenfalls seine Superstars. Vielleicht sind Dieter Bohlens Liedchen schuld daran?
Wir schreiben das Jahr 2003 und sind schockiert: Es ist März, kurz vorm großen Finale der RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“, und was müssen wir erfahren? Einer der beiden Finalisten, der 19-jährige Alexander Klaws aus Sendenhorst, hat sich nach Angaben einer RTL-Sprecherin vom Dienstag eine Stimmbandentzündung zugezogen! Allerdings, so beeilte man sich beim Sender zu versichern, sei das Finale am Samstagabend nicht gefährdet.
Aber stopp! Irgendwas stimmt hier nicht. Bloß was? Es ist fraglos März, das Finale des RTL-Gesangswettbewerbs naht, und dass kürzlich erst Dienstag war, ist auch nicht gelogen. Nur, mit der Jahreszahl hatten wir uns vertan, bitten um Entschuldigung und fangen am besten schnell noch mal von vorne an: 2004 also, März, „Deutschland sucht den Superstar“ & Schock: Nach Angaben einer RTL-Sprecherin vom Dienstag hat sich eine der beiden Finalistinnen, die 19-jährige Denise Tillmanns aus Geilenkirchen, eine Bronchitis zugezogen! Und nicht nur das. Wie der Sender außerdem mitteilte, klagte auch ihre Konkurrentin, die 24-jährige Elli Erl aus Regensburg, überraschend über starkes Fieber, eine Nebenhöhlenentzündung und Gliederschmerzen! Schlimme Sache das – zumal man bei RTL ausdrücklich versichert, dass dahinter kein PR-Gag stecke. So viel dazu.
Doch weil hier jetzt noch ein paar Zeilen Platz ist und wir gerade beim Thema sind (und weil zufälligerweise ausgerechnet der heutige Samstag der Tag der „Superstar“-Finalshow ist), sei – quasi zur Einstimmung – noch kurz an einen andere Verschnupftheit der beiden Finalistinnen erinnert, die mit den plötzlichen Krankmeldungen natürlich nicht das Geringste zu tun hat. Schließlich geht es dabei um das von Dieter Bohlen komponierte Siegerlied „All for one and one for all“, mit dem die Gewinnerin demnächst ihre Popkarriere starten darf: „Ich hatte das Gefühl, der Song ist etwas lieblos dahingeklatscht. Da gibt’s Textpassagen, die schon in anderen Bohlen-Songs zu hören waren“, hatte Elli vor zwei Wochen öffentlich zu Protokoll gegeben. Und Mitbewerberin Denise hatte hinzugefügt: „Der Song geht so los wie jedes andere Dieter-Bohlen-Lied, am Anfang uuuh-uuuuh-aaaah, und dann kommt so ein Glöckchen.“ Drei Tage später dann – eine große deutsche Boulevardzeitung hatte mittlerweile Herrn Bohlen kontaktiert – sagte Denise: „Vielleicht habe ich etwas vorschnell geurteilt.“ Und Mitbewerberin Elli fügte hinzu: „So schlecht fand ich den Song ja gar nicht!“ Und wir? Wünschen gute Besserung!