: … und sonst?
Die Berliner sind angesichts altbackener Tonfiguren völlig närrisch – und stehen sich gerne die Beine in den Bauch. Vor dem Palast der Republik bildeten sich am Wochenende lange Warteschlangen. Die Ausstellung der chinesischen Terrakotta-Krieger lockte zur Eröffnung am Sonnabend schon 4.500 Besucher an.
Dieser wilden Liebe zur Kunst ist auch die blaue Stahl-Skulptur „Ballon Flower“ auf dem Potsdamer Platz zum Opfer gefallen. Das spiegelglänzende Kunstwerk von Jeff Koons wurde in den vergangenen Jahren so häufig angefasst, dass es seinen Glanz verloren hat. Die Skulptur verschwindet nun für drei Monate und wird in einer Spezialwerkstatt wieder aufpoliert.
Weniger beliebt sind die Berliner Taxifahrer. Das ist eigentlich kein Grund, sie zu überfallen. Vier Taxifahrer wurden in der vergangenen Woche bedroht und ausgeraubt. Die Polizei prüft, ob ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht.
Ganz allein ist es einem dreijährigen Mädchen am Samstag in Spandau gelungen, ein Zimmerfenster zu öffnen. Das Mädchen stürzte aus dem 11. Stockwerk in ein Blumenbeet und überlebte. Mit schwersten inneren Verletzungen wurde die Dreijährige in ein Krankenhaus gebracht.
Nicht minder selbstständig zeigt sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit. „Alles, was ich anhabe, habe ich selbst gekauft“, sagte der Politiker in einem Interview. Als Politiker brauche man immer wieder normale Situationen, um „auf dem Boden zu bleiben“.
Volksnähe sucht auch die Justizverwaltung. Ab Juni können sich Gläubiger online schnell und kostengünstig über Firmen-Insolvenzen informieren. Bislang wurden laufende Verfahren nur im Amtsblatt veröffentlicht.