Bald populärer als Marzipan?

Im Halbfinale des DFB-Pokals empfängt Werder Bremen heute Abend den VfB Lübeck

Bremen taz ■ Mit einem Coup beim Bundesligaprimus Werder Bremen möchte der Zweitligist VfB Lübeck, was seine überregionale Popularität angeht, weiter zum Lübecker Marzipan, zu Thomas Mann und zum Holstentor aufschließen. Die Elf von Trainer Dieter Hecking steht ab 20.30 Uhr zum ersten Mal in der Lübecker Vereinsgeschichte im Halbfinale um den DFB-Pokal. Für Werder Bremen dagegen wäre es der achte Einzug ins Pokalendspiel, das am 29. Mai im Berliner Olympiastadion stattfindet.

Spannend wird es in jedem Fall. „Gegen Lübeck wird es ja auch nicht anders“, hatte Bremens Trainer Thomas Schaaf nach dem 3:2-Erfolg am Wochenende gegen Köln verlauten lassen. Das sollte heißen: viele Tore und Zittern bis zuletzt. Eigentlich ist ein derartiges Szenario schwer vorstellbar. Zu souverän trat Werder Bremen bis jetzt im Pokalwettbewerb auf. Satte 21 Treffer erzielte der Erstligist gegen den Ludwigsfelder FC, den VfL Wolfsburg, Hertha BSC Berlin und Greuther Fürth. Ailton und Klasnic langten dabei jeweils fünf Mal hin. Und nun will ausgerechnet der in der zweiten Liga schwächelnde VfB Lübeck – derzeit rangieren sie nur auf Platz 15 – den Werdersturm ausbremsen.

Die Lübecker gelangten ihrerseits mit Siegen über Eintracht Rheine, den FC Sankt Pauli, Freiburg und Hoffenheim ins Halbfinale. Bis zu 10.000 Lübecker Anhänger werden in Bremen erwartet, ein Sonderzug – die Rede ist von einem 400 Meter langen Gefährt – wird sie von Hansestadt zu Hansestadt bringen. hsc