: Unions-Kirmes in Kölner Stadtrat
Schwarzgeld für Budenplätze? Auch SPD will Organisation des CDU-Volksfests aufklären
KÖLN taz ■ Das „Porzer Inselfest“ der Kölner CDU wird nun auch Thema im Stadtrat der Domstadt. Infolge eines taz-Berichts von gestern kündigte der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Axel Kaske (SPD) an, er werde die Kirmesveranstaltung auf der heutigen Ausschuss-Sitzung zur Sprache bringen. Außerdem hat er das städtische Rechnungsamt eingeschaltet.
Hintergrund ist eine anonyme Anzeige, in der ein Schausteller behauptet, auf dem laut Eigenwerbung „größten Volksfest der CDU in Deutschland“ müssten Schwarzgelder für lukrative Standplätze gezahlt werden. Dies prüft nun die Steuerfahndung. Die Kölner CDU weist die Vorwürfe als „unqualifiziert“ und „ärgerlich“ zurück. Das reicht Kaske allerdings nicht. „Man muss die Vorwürfe schon ernst nehmen“, sagte der SPD-Ratsherr der taz. Zudem will er von der Stadtverwaltung wissen, warum die CDU keine Pachtgebühren für die Kirmesfläche auf öffentlichem Land zahlen müsse. Das diesmal an Christi Himmelfahrt beginnende viertägige „Inselfest“ lockt jährlich bis zu 250.000 Besucher in den Kölner Stadtteil Porz. Im vergangenen Jahr war der damalige Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber Schirmherr. PAB, FÜB