was macht eigentlich... … Arno Müller
: Eigentore schießen

Mit einer vollmundigen Kampagne „rettet“ der Programmchef des privaten Lokalradios mit der angeblich „lustigsten Morgensendung Berlins“ die Hertha – und seine Zuhörerquoten. Weil die Berliner Kellerkicker heute den FC Bayern München begrüßen und für das große Geschäft der ersten Liga dringend Pünktchen benötigen, hilft 104.6-RTL-Retter Arno Müller nach. Eine Million will er demjenigen Bayernspieler schenken, der heute ein „eindeutig absichtliches und spielentscheidendes Eigentor“ schießt. Interessierte Bayernprofis müssen sich heute bis zum Spielbeginn um 15.30 Uhr schriftlich beim Sender bewerben.

Der plumpe Werbetrick ist für Bayern-Röhre Kalle Rummenigge als „Zirkusnummer“ freilich „sittenwidrig“. Und auch der Pressesprecher der Berliner Ballsportler findet die Aktion „unterirdisch“. Besonders komisch ist auch sein sozialwissenschaftlicher Kommentar zu der Idee: Schließlich zeige sie auch, „wie tief diese Gesellschaft in der Gier nach Quote gesunken ist“. Klar, die Hertha-Manager interessieren Zuschauerzahlen und Einschaltquoten überhaupt nicht!

Kreisliga-Komiker Arno Müller nennt seine boulevardisierte Selbstpropaganda dementsprechend natürlich „Real-Satire“: „Das ist doch nicht ernst zu nehmen“, sagt er über sein Geschäft mit dem Eigentor, für das er im Übrigen gar kein Geld hat.

Wie ernst Arno Müller sich selbst nimmt, ist unergründet. Das Winken mit der nicht vorhandenen Million jedenfalls hat zumindest einen Verlierer enttarnt: Eigentor für Müller – und das immerhin völlig umsonst!

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