: Betr.: Fotos von Geerd van Kesteren
„Jede Invasion hat positive Nebenwirkungen“, behauptet Noam Chomsky im Interview. Wenn das so ist, gehört im Irak die Freiheit der Kunst sicher dazu. Der Maler Wisam Rady atmet auf. Er muss keine Saddam-Schinken mehr fabrizieren. Nur ein letztes Mal noch porträtiert er den Diktator – in neuer Pose und mit neuen Begleitern. Die Fotos von Geerd van Kesteren erzählen von der Vielschichtigkeit des irakischen Alltags. Seine Bilder zeigen, wie sich Militärisches und Ziviles mischen, arabische Männlichkeitsrituale und westlicher Jugendkult. Van Kesteren hat in junge Gesichter geblickt, und er hat in Radys Atelier Saddams Konterfei gefunden. Der Niederländer besuchte Anfang des Jahres den Irak und kehrte mit Momentaufnahmen zurück. Seine Bilder begleiten das Dossier. Der Fotojournalist, der 1966 geboren wurde, wohnt in Amsterdam und hat mehrfach den Mittleren Osten und Afrika bereist. Van Kesteren hat 1999 und 2003 für seine Reportagen den niederländischen Fotopreis „Silberne Kamera“ gewonnen FOTO: GEERT VAN KESTEREN/AGENTUR FOCUS