: Münte-Effekt greift, aber nur langsam
SPD legt in der Wählergunst vor dem Austausch an der Parteispitze ein bisschen zu
BERLIN ap ■ Kurz vor dem geplanten Wechsel an der Parteispitze hat die SPD in der Wählergunst wieder leicht zugelegt. Nach dem ZDF-„Politbarometer“ käme sie auf 29 Prozent, würde am Sonntag gewählt. Das ist ein Prozentpunkt mehr als bei der Umfrage vor zwei Wochen. CDU/CSU sanken dagegen um einen Punkt auf 48 Prozent. Unverändert lagen die Grünen bei 10 Prozent, die FDP blieb bei 5 und die PDS bei 4 Prozent. Nur wenn die PDS über drei Direktmandate von der Fünfprozenthürde befreit würde, hätte die Union bei einem solchen Ergebnis keine absolute Mehrheit der Sitze.
Am Sonntag will die SPD auf einem Sonderparteitag in Berlin ihren Bundestagsfraktionschef Franz Müntefering als Nachfolger von Bundeskanzler Gerhard Schröder zum neuen Vorsitzenden wählen. Dass Müntefering ein besserer Parteichef sein wird als Schröder, sagten 24 Prozent der mehr als 1.000 Befragten, nur 6 Prozent verneinten dies. Allerdings meinten 35 Prozent, da gebe es keinen Unterschied, und ebenfalls 35 Prozent antworteten mit „Ich weiß nicht“.
Beliebtester Politiker bleibt unangefochten Außenminister Joschka Fischer, mit deutlichem Abstand folgt Wirtschaftsminister Wolfgang Clement. CDU-Chefin Angela Merkel und CSU-Chef Edmund Stoiber auf Rang 3 und 4 verloren leicht.