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Besuch vom Bio-Kontrolleur

Ist in den Kölner Naturkostläden immer „bio“ drin, wo „bio“ draufsteht? Regelmäßige Händlerkontrollen und Vergabe von Zertifikaten sollen Verbrauchern Sicherheit geben

Köln taz ■ Auf der Spaghettipackung prangt das Bundes-Bio-Siegel. Der Kräutertee im Regal gegenüber trägt ein „Demeter“-Siegel. Die Flasche französischen Weins ist gänzlich siegellos, obwohl sie im Regal des Naturkostgeschäfts Naturata liegt. Wie sollen Kölner Verbraucher hier die Übersicht behalten?

Christian Strohmeyer vom Bundesverband Naturkost Naturwaren Einzelhandel (BNN) gibt zu, dass sich Verbraucher mit einem „gigantischen Dschungel“ konfrontiert sehen. Landwirtschaftliche und verarbeitende Betriebe unterliegen zwar seit einer EU-Verordnung von 1993 der Kontrollpflicht, der Handel jedoch nicht. „Der BNN kontrolliert das Sortiment seiner 320 angeschlossenen Händler regelmäßig“, erläutert Strohmeyer. „Sämtliche Produkte müssen aus Betrieben kommen, die nach der EU-Öko-Verordnung von staatlich zugelassenen Stellen kontrolliert wurden.“ In Köln gibt es sieben Geschäfte, die das große „N“, das Branchenzeichen des BNN, tragen dürfen.

Heute macht BNN-Kontrolleur Strohmeyer Station beim Naturata-Laden in der Kölner Krebsgasse. „Ich bin froh, wenn ich hier in zwei Stunden durch bin“, meint Strohmeyer und blickt sich um. Rund 3.000 Produkte auf 550 Quadratmeter müssen überprüft, Etiketten, Codierungen und Zutatenlisten kontrolliert werden. Anschließend legt Filialleiter Michael Heck Wareneingangsrechnungen und die staatlichen Bio-Zertifikate seiner Lieferanten vor. Und ergänzt: „Wir geben Ware aus der Region den Vorzug.“ Am Ende seines Kontrollgangs ist Strohmeyer zufrieden: „Einhundert Prozent bio!“ Jessica Düster

www.n-bnn.de

www.naturata-koeln.de

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