S-Bahn klagt über Vandalen

Mehr Graffiti und zerkratzte Scheiben: Kosten für Reparaturen sind laut S-Bahn um 30 Prozent auf rund 4 Millionen Euro gestiegen. Fahrgäste sollen nicht wegschauen

Mit einem Aktionstag haben Berliner S-Bahn und Bundesgrenzschutz (BGS) am Montag auf den wachsenden Vandalismus in Zügen und an Bahnanlagen aufmerksam gemacht. Rund 4 Millionen Euro habe die S-Bahn im vergangenen Jahr für die Reparatur der Schäden ausgegeben, 30 Prozent mehr als im Jahr 2002, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der BGS registrierte 2003 rund 4.800 Graffiti-Straftaten auf Bahnanlagen. 131 Täter wurden festgenommen.

Am Potsdamer Platz zeigte die S-Bahn während des Aktionstags Züge mit zerkratzten Fenstern, aufgeschnittenen Sitzpolstern und beschmierten Verkleidungen. Insbesondere junge Fahrgäste sollten mit dem Aktionstag über die finanziellen Folgen von Vandalismus informiert werden. Jugendlichen sei oft nicht bekannt, dass ihre Zerstörungswut nicht nur ein Strafverfahren nach sich ziehen könne, sondern auch Schadenersatzklagen mit erheblichen Kosten, machte der BGS deutlich.

S-Bahn und BGS appellierten erneut an alle Fahrgäste, bei Vandalismus nicht wegzuschauen. Mit ihrer Aktion will das Beförderungsunternehmen eine öffentliche Diskussion anstoßen. „Berlin hat ein Vandalismusproblem, von dem nicht nur die S-Bahn, sondern die gesamte Stadt betroffen ist“, sagt S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz. „Parkbänke werden demoliert, Blumenbeete zerstört.“ Im gesamten Stadtgebiet sei zu beobachten, dass der Respekt gegenüber dem Gemeineigentum weiter abnehme. „Viele haben resigniert“, betont Priegnitz, „wir wollen mit unserer Demonstration Betroffenheit auslösen.“ DPA, DDP