Ruhr-Caritas fühlt sich benachteiligt

Essen taz ■ Als erste kirchliche Einrichtung in NRW kündigt der Caritasverband des Bistums Essen die Entlassung von 15 Mitarbeitern an. In diesem Zusammenhang beschwert sich das Bistum darüber, dass kirchliche Wohlfahrtsverbände von der Bundesagentur für Arbeit benachteiligt würden. Im Gegensatz zu anderen Wohlfahrtsverbänden stehe den gekündigten Mitarbeitern der Weg in eine Transfergesellschaft nicht offen, weil sie nicht dem Betriebsverfassungsgesetz unterstünden. Der Essener Caritasdirektor hat deshalb einen Beschwerdebrief an die Landesregierung geschrieben, so sein Pressesprecher Rudi Löffelsend. Der katholische Sozialverband verlangt von der Politik, dass dieses Ungleichgewicht beseitigt wird.

Bis zum Jahresende soll mit der Streichung von 15 Vollzeitstellen nahezu jeder sechste Arbeitsplatz wegfallen. Neben rückläufigen Kirchensteuereinnahmen seien vor allem drastische Kürzungen bei den Zuwendungen des Landes für die Finanzprobleme verantwortlich. Bei einem Etat von 7,5 Millionen Euro müsse die Caritas im kommenden Jahr auf Zuschüsse von 691.000 Euro verzichten.

Mit der Schließung der Außenstellen in Duisburg, Oberhausen, Gelsenkirchen, Bochum, Schwelm, Lüdenscheid, Plettenberg und Altena wird die Beratung von Flüchtlingen und Aussiedlern von den Kürzungen am härtesten betroffen. Das Beratungsangebot wird künftig auf den Standort Essen konzentriert. Stellenstreichungen seien aber auch bei der Prostituierten- und Aids- Beratung sowie in der Geschäftsstelle geplant. NAW