Links wählen hilft

betr.: „Recht haben reicht nicht“, taz vom 11. 12. 08

Stefan Reinecke geht, ohne es zu merken, neoliberaler Propaganda auf den Leim. Er behauptet, die Linkspartei wolle „nur verteilen“, und zu verteilen gebe es in der Krise nichts. Nichts ist falscher! Tatsächlich ist die ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung nicht nur mitschuldig an der aktuellen Krise. Eine gerechtere Verteilung ist auch der einzig sinnvolle Ausweg!

Nur wenn die Löhne wieder angemessen steigen, wenn Hartz-IV-Sätze und Renten erhöht werden, kann die Binnennachfrage in Deutschland wachsen und so das Wirtschaftswachstum stabilisieren. Nur dann kann die Abkehr von einem System gelingen, in dem Deutschland zwar hohe Exportüberschüsse hat und andere Staaten mit Dumpinglöhnen niederkonkurriert, vom Binnenmarkt aber gar keine Wachstumsimpulse ausgehen. Selbst nach pessimistischen Prognosen werden im kommenden Jahr hierzulande rund 2.400 Milliarden Euro „erwirtschaftet“. Wenn diese nicht endlich wieder gerechter verteilt werden, bleibt alles beim Alten und Deutschland weiter abhängig vom Export. Mit dem kleinen Unterschied, dass die USA ab jetzt als „Konjunkturlokomotive“ ausfallen werden und Deutschland deshalb immer weiter in den Abgrund stürzen wird. Den Gürtel in der Krise enger zu schnallen wäre katastrophal – deshalb wird ja überall ein Konjunkturprogramm gefordert. Mittelfristig fördert nur eine gerechtere Verteilung eine stabile Wirtschaftsentwicklung, und nur die Linke kämpft dafür. Recht haben mag momentan nicht ausreichen, aber links wählen hilft!

FLORIAN MORITZ, Berlin