: Klinik im Akkord
Die Belastung der Beschäftigten in Kliniken im Norden hat zugenommen. Verschärfung durch Fallpauschalen
Arbeitsverdichtung und Kostendruck machen die Arbeit für ÄrztInnen, Schwestern und Pfleger nicht nur in Kliniken von Metropolen immer stressiger und gesundheitsaufreibender – auch für das Personal in schleswig-holsteinischen Krankenhäusern hat die Belastung in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Eine etwa gleich bleibende Zahl von Beschäftigten muss erheblich mehr PatientInnen versorgen. Das stellte die Krankenhausgesellschaft des Landes gestern in ihrer Statistik 2001 fest.
„Die Beschäftigten arbeiteten mittlerweile an der Grenze des Zumutbaren“, meint Geschäftsführer Bernd Krämer. „Zehn Jahre Budget-Beschneidung sind an den Häusern nicht spurlos vorübergegangen.“ Nach Angaben Krämers ist die Zahl der Klinik-Beschäftigten im Norden von 1996 bis 2001 um rund 300 auf 26.400 geringfügig gestiegen. Andererseits stieg die Zahl der Patienten von 465.000 auf 525.000. Rechnerisch waren 2001 von einem Mitarbeiter pro Jahr 19,9 Patienten zu betreuen, 1996 waren es noch 17,8 Personen. „Der Belastungsanstieg beträgt damit rund zehn Prozent.“
Die Entwicklung wird sich nach dem neuen Preissystem der „Fallpauschalen“ noch verschärffen. Nach einer Auswertung dedes Landesverbandes Nord der Betriebskrankenkassen bei 33 Kliniken stieg die Zahl der Fälle im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent, während die Verweildauer der Patienten von 9,35 auf 8,27 Tage gesunken ist. KVA