: Hinweise zu ICE-Anschlag
Hintergründe des versuchten Anschlags auf ICE bei Kamen noch unklar. Erste Spuren zu Hindernissen auf Gleisen
DORTMUND ap ■ Nach dem mysteriösen Anschlag auf einen ICE mit 200 Fahrgästen bei Kamen haben die Ermittler erste Fortschritte bei der Suche nach den Tätern gemacht. Es gebe Hinweise zu den Metallplatten, die als Hindernis auf die Gleise geschraubt waren, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gestern in Dortmund. „Solche Platten sind ja keine Massenartikel.“
Unbekannte hatten am Samstag mehrere Metallplatten auf die Gleise der ICE-Strecke von Köln nach Berlin in der Nähe der A1 geschraubt. Der Zugführer hatte rechtzeitig einen über das Hindernis gebreiteten Müllsack entdeckt und seinen Zug mit einer Schnellbremsung anhalten können. Von den 200 Fahrgästen wurde niemand verletzt.
Das Motiv der Tat bleibe auch zwei Tage nach dem Vorfall völlig unklar, so der Sprecher weiter. Man gehe aber weiterhin nicht von einem terroristischen Hintergrund aus: „Denn dann wäre zu erwarten, dass schon ein Bekennerschreiben aufgetaucht wäre.“ Auch für einen eventuellen Zusammenhang mit Atomtransporten gibt es keinen Anhaltspunkt. Anhand von Gewicht und Art der Konstruktion gehen die Ermittler davon aus, dass mehrere Täter beteiligt waren.