: Mehr Arbeitslose, weniger Jobs
Keine Entwarnung am Kölner Arbeitsmarkt: Arbeitslosenquote bleibt bei 12,2 Prozent, Zahl der Stellenangebote sinkt. Agentur für Arbeit setzt auf Beschäftigungsförderung
KÖLN taz ■ Die Arbeitslosigkeit steigt in Köln weiter an. Im März 2004 waren in der Domstadt 62.057 Kölnerinnen und Kölner arbeitslos gemeldet, 1.076 mehr als im Vorjahresmonat, was einer Steigerung um 1,8 Prozent entspricht. Wie aus dem gestern veröffentlichten Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit, dem früheren Arbeitsamt, hervorgeht, betrug die Arbeitslosenquote, also der Anteil der Arbeitslosen an allen Erwerbsfähigen, 12,2 Prozent. Im März 2003 lag sie hingegen noch bei 12 Prozent.
Für den Monat März verzeichnete die Agentur für Arbeit jedoch einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. So ist die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit September vergangenen Jahres zurückgegangen. Im Vergleich zum Februar 2004 waren im März 180 Menschen weniger ohne Arbeit, das entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozent. „Seit April 2003 schwächt sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit ab“, kommentierte Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit.
Von einer „Frühjahrsbelebung“ könne jedoch nicht gesprochen werden, stellte Welters klar. So sei die Zahl der Entlassungen um 20 Prozent gestiegen und liege mit 4.145 weit über dem Vorjahreswert. Die Zahl der gemeldeten freien Stellen gehe dagegen weiter zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 709 offene Stellen weniger gemeldet, was einem Rückgang von 21 Prozent entspricht.
Gleichzeitig stieg die Zahl derjenigen, die wieder eine Arbeit fanden, um 251 auf 2.667 Menschen an, was einer Steigerung von 10,4 Prozent entspricht. Die Agentur für Arbeit setzt deshalb weiterhin auf arbeitsmarktpolitische Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit. So profitierten laut Agentur für Arbeit 49 Prozent mehr Menschen als im Vorjahresmonat von Förderungsmaßnahmen wie Eingliederungszuschüssen, Existenzgründungszuschüssen, Überbrückungsgeld oder Einstellungszuschüssen bei Neugründungen. Welters bezeichnete die Förderung von „Integration in Beschäftigung“ als „vorrangiges Ziel der Kölner Arbeitsmarktpolitik“. Dirk Eckert