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Archiv-Artikel

Spärliches Wirtschaftswachstum

Der starke Euro drückt auf die Konjunkturaussichten. Dafür zeigt die Binnenwirtschaft eine leichte Aufwärtstendenz. Von einem Aufschwung kann jedoch keine Rede sein

HAMBURG/BERLIN dpa ■ Die Konjunktur in Deutschland hinkt weiter. Die jüngsten Auftragseingänge zeigten nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zwar positive Impulse von der Binnenwirtschaft. Die Auftragseingänge aus dem Ausland seien jedoch „immer noch durch die vorangegangene Euroaufwertung belastet“, heißt es im gestern veröffentlichten DIW-Konjunkturbarometer. Allerdings beobachtete der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bei den Dienstleistern eine „etwas bessere Stimmung“.

Nach Angaben des DIW ist die Gesamtwirtschaft im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal nur um 0,2 Prozent gewachsen. Leichte Aufwärtstendenzen sehen die Forscher allerdings im Investitionsgüter- und Dienstleistungsbereich sowie im Handel.

So ist die Zuversicht im Dienstleistungsgewerbe nach Angaben des DIHK seit Jahresbeginn weiter gewachsen. Laut dem jüngsten DIHK-Dienstleistungsreport erwartet inzwischen gut jede dritte Firma bessere Geschäfte als im Vorjahr. Dem Arbeitsmarkt kommt das jedoch vorläufig nicht zugute.

Der Höhenflug des Euro zum Jahresanfang hat die deutschen Exporte mit dem zweitwichtigsten Handelspartner USA stark belastet. Im Januar schrumpften die deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,5 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro, berichtete das Statistische Bundesamt. Im Dezember hatte das Minus 4,1 Prozent, im November 14,1 Prozent betragen. Der Euro hatte am 9. Januar einen ersten Höchststand mit 1,2851 US-Dollar erreicht.

Insgesamt sprang der Exportmotor im Januar aber an. Die deutschen Ausfuhren legten zu Jahresbeginn um 4,4 Prozent auf 55,7 Milliarden Euro zu. Der Export gilt als wichtigste Stütze der Konjunkturerholung.