: Computerdateien belasten Max Strauß
Richter kündigen im Steuerprozess auch weitere Ermittlungen gegen die CSU an
AUGSBURG taz ■ Die kümmerlichen Datenreste seiner Computerfestplatte könnten Max Strauß noch schwer zu schaffen machen. Beim Steuerstrafprozess gegen den Politikersohn präsentierte gestern ein Computerexperte die Ergebnisse einer Rekonstruktion des Datenträgers. Diese neuen Details nützen der Staatsanwaltschaft möglicherweise als wertvolle Indizien, da Strauß beschuldigt wird, über ein Schweizer Konto verfügt zu haben, das der Waffenhändler Karlheinz Schreiber eingerichtet hatte – unter dem Namen „Maxwell“.
Die Rekonstruktion der Festplatte war nötig, da sie offenbar unmittelbar vor einer Hausdurchsuchung im Januar 1996 gelöscht worden war. Das Beweisstück selbst verschwand später auf rätselhafte Weise und ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Allerdings will das Augsburger Landgericht in Zukunft auch verstärkt den von Schreiber mehrfach erhobenen Vorwurf untersuchen, dass es sich bei dem Schweizer Konto tatsächlich um ein Schwarzgelddepot der CSU gehandelt haben soll. Das kündigte der Vorsitzende Richter Maximilian Hofmeister gestern an. Möglicherweise muss dann auch CSU-Chef Edmund Stoiber vor Gericht aussagen. BERG