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Archiv-Artikel

Die schwierige Beziehung zwischen Mensch und Kakerlake: „Schabenfreude“ im Lichtmeß Sie sind älter als wir, und sie werden uns überleben

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Sie sind älter als wir, viele Millionen Jahre älter, und doch können wir sie nur schwer akzeptieren. Dabei sind es die Menschen, die zu den Schaben zogen, nicht umgekehrt. Die dunklen Höhlen, in die sich unsere Vorfahren verkrochen, waren bereits bewohnt von „Blatella germanica“, „Perilanetta americana“ und wie sie sonst noch heißen.

Trotzdem ist das Verhältnis der Menschen zu ihren kleinen Mitbewohnern äußerst gespannt, wie auch Brigitte Krauses mehrfach preisgekrönte Doku-Satire Schabenfreude zeigt. Panische Reaktionen stellen sich ein, wenn die putzigen Tierchen unter dem Herd hervorrennen. Schnell sind sie ja, auf ihre Größe umgerechnet über 100 Stundenkilometer.

Schabenfreude zeigt vorurteilslos das ganze Spektrum der Mensch-Schabe-Beziehung. Forscher, die sich in ihren Laboren liebevoll über die kleinen Wesen beugen, kommen ebenso zu Wort wie Jamaikanerinnen, für die „Kakerlake“ ein Schimpfwort ist, das sich auf schlechte Männer bezieht.

Viel macht sich dabei lustigerweise am Wort „Kakerlake“ selbst fest. Bei einem Versuch, der Sympathiewerte abfragte, schnitt die Kakerlake signifikant besser ab, wenn man nur ein Bild von ihr zeigte.

Für die Kakerlaken selbst macht das freilich keinen Unterschied, sie werden gnadenlos verfolgt. Mit die schönsten Szenen in Schabenfreude sind dem Kampf gegen Schaben gewidmet. Man sieht japanische Hausfrauen im großen Stil Kakerlakenfallen aufstellen, an denen die Tierchen mit ihren Füßen kleben bleiben. In Singapur werden ganze Viertel mit Kakerlakenvernichtungsmittel eingesprüht. Aber es wird nichts nützen. Nach wenigen Wochen haben sich die Schaben auf jedes neue Vernichtungsmittel eingestellt und sind immun. Sie werden uns überleben. wie

Ab Donnerstag, 20 Uhr, Lichtmeß