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Archiv-Artikel

teure pillen

Umsatz auf Rezept

Von UWI

WAS IST DAS PROBLEM? Kein Kostenblock macht den Krankenkassen so sehr zu schaffen wie die stetig steigenden Ausgaben für Arzneimittel. Trotz wiederkehrender Versuche, die Pillenkosten gesetzlich zu dämpfen, steigen sie jährlich um zum Teil zweistellige Prozentbeträge.

WER IST SCHULD? Verantwortlich für die Kostenexplosion sind nicht nur neue, wirksame Präparate, die von den Herstellern teuer verkauft werden, um die Forschungskosten wieder hereinzukriegen. Es sind auch die „Scheininnovationen“ – teure Medikamente, die keinen neuen Nutzen bringen.

WAS SAGT DER FACHMANN? Bei der Vorstellung des „Arzneimittel-Reports 2003“, der jährlich im Auftrag der Gmünder Ersatzkasse GEK erstellt wird, kritisierte der Pharmakologe Gerd Glaeske gestern die Verschreibungspraxis der Doktoren: „Offensichtlich lassen sich viele Ärzte noch von den Marketingphrasen der Pharmaindustrie überzeugen.“ Immer noch würden zudem Medikamente verschrieben, die zwar nicht heilen, deren Wirkung jedoch ausschließlich monetärer Art zu sein scheint: Jede achte Packung, sagte Glaeske, „dient nicht der Gesundheit der Versicherten, sondern nur dem Umsatz von Herstellern und Apotheken“. UWI