Pfarrer Bernhard Kroll muss büßen

Der Katholik nahm in Berlin am evangelischen Abendmahl teil, jetzt ist er suspendiert

EICHSTÄTT afp ■ Der Ökumenische Kirchentag hat für den katholischen Priester Bernhard Kroll ein böses Nachspiel. Eichstätts Bischof Walter Mixa suspendierte Kroll gestern vom Dienst, weil er in Berlin am evangelischen Abendmahl teilgenommen hatte. Dies teilte das Eichstätter Ordinariat mit. Nunmehr darf der 42-Jährige vorläufig weder sein Pfarramt ausüben noch Messen feiern. Mixa sah demnach bei Kroll den im Kirchenrecht definierten Straftatbestand einer „verbotenen Gottesdienstgemeinschaft“ erfüllt. Dieser werde bei Kroll als umso gravierender eingestuft, da von Papst Johannes Paul II. und den deutschen Bischöfen die Teilnahme an gemeinsamen Mahlfeiern untersagt gewesen sei.

Mixa ließ sich auch nicht von einem persönlichen Gespräch mit dem aufmüpfigen Geistlichen am Mittwochabend überzeugen, in dem dieser seine Argumente dargelegt hatte. Wie das Ordinariat mitteilte, solle Kroll „Gelegenheit zur Neubesinnung und zum Überdenken seines priesterlichen Selbstverständnisses“ bekommen. Er werde auch von seiner Aufgabe als Diözesanpräses der Katholischen Jungen Gemeinde entbunden. Kroll hatte am Samstag in der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg von einem evangelischen Amtsbruder das Abendmahl empfangen.