: Umweltzone: Zum Jubiläum Streit
Trotz Einführung der Umweltzone in Hannover ist eine Klimaverbesserung nicht zu spüren: Seit Start der Plakettenregelung vor einem Jahr sind abgasreiche Autos im Zentrum tabu, vom Jahreswechsel an werden auch Wagen mit roter Plakette verbannt. Dann startet auch Bremen mit einer Umweltzone. Dabei hält das Verwaltungsgericht Hannover Nutzen und Rechtmäßigkeit der Fahrverbote noch nicht für bewiesen, der Ausgang anhängiger Klagen ist noch offen. Der Ausschluss einzelner Autos komme einer Enteignung gleich, kritisiert etwa der ADAC. Aber sogar Umweltschützer bezweifeln den Nutzen der Plakettenregelung.
„Hannover hat ab 1. Januar 2009 ohne Not und wider besseren Wissens die schärfsten Grenzwerte für eine Umweltzone“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Horst Schrage in Hannover. Dabei habe eine Studie im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums ergeben, dass die Feinstaubproblematik mit den Fahrverboten um weniger als ein Prozent verringert werde. „Wir begrüßen eine Umweltzone immer dann, wenn sie den Schadstoffausstoß reduziert“, erklärt die Sprecherin des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Niedersachsen, Imma Schmidt. „Mir geht es um konkrete, sichtbare Veränderungen.“ Dabei sei der Umwelt oft mit weniger Bürokratie geholfen, wenn mehr Menschen häufiger auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umstiegen. DPA