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Archiv-Artikel

unterm strich

Interessantes Zusammentreffen zweier Meldungen. Die erste: Auch in der dritten Woche steht „Matrix Reloaded“ weiterhin an der Spitze der deutschen Kinocharts. Die zweite: In Ägypten darf das „Matrix“-Sequel nicht gezeigt werden. Nach Angaben der arabischen Zeitung Al-Hayat beschloss das die ägyptische Zensurbehörde. Das 14-köpfige Zensurkomitee habe mit überwältigender Mehrheit dafür gestimmt, den Film von Andy und Larry Wachowski zu verbieten, da dieser sich in einer dem Islam widersprechenden Art und Weise mit der Frage der Schöpfung auseinander setze. Außerdem verherrliche der Science-Fiction-Film Gewalt. Dieser Zensurbeschluss ist ungewöhnlich. Actionfilme ohne intellektuellen Anspruch passieren die Zensur in Ägypten normalerweise ohne Probleme. Herausgeschnitten werden meist nur Sexszenen. Die BBC hat dazu noch ein Zitat des ägyptischen Filmkritikers Wael Abdel Fatah. Er sagte: „Die Presse hat eine Kampagne initiiert, um den Film zu stoppen. Sie behauptet, dass er zionistische Ideen wiedergibt sowie jüdische und zionistische Glaubensgrundsätze propagiert.“ Schon dem ersten „Matrix“-Film war Zionismus vorgeworfen worden, er konnte aber noch in ägyptischen Kinos gezeigt werden.

Woody Allen will weiterhin Pommes (French Fries) essen und seine Frau Soon Yi weiterhin auf Zunge küssen (French Kiss). Diese grundstürzenden Neuigkeiten werden jetzt im Zusammenhang mit dem Video „Let’s Fall In Love Again“ bekannt, in dem bekannte amerikanische Künstler für einen entspannten Umgang mit den alteuropäischen französischen Kriegsgegnern und Weicheiern werben. Neben Allen machen unter anderen Robert De Niro, Wynton Marsalis und George Plimpton mit. Bekanntlich hatten rechte Spinner in den USA dazu tendiert, French Fries in Freedom Fries umzubenennen; dass sie auch Freedom Kisses verteilen wollen, hat wohl aber Woody Allen, der alte Ironiker, selbst erfunden – die Idee spielt aber natürlich sehr hübsch mit der Bigotterie der amerikanischen Rechten.

Ganz andere Sorgen hat die Goethe-Gesellschaft. Sie sind eher finanzieller Natur. In den vergangenen beiden Jahren haben die Ausgaben die Einnahmen überschritten, sagte Goethe-Präsident-Jochen Golz bei der 78. Hauptversammlung in Weimar. Tja, dann.