Ärzte sollen umdenken

Diskussion über Sterbehilfe: Mediziner fordert bessere Ausbildung in Schmerztherapie und Sterbebegleitung

Bremen epd ■ Schmerztherapie und Sterbebegleitung sollten nach Auffassung des Bremer Palliativmediziners Hans-Joachim Willenbrink mehr Raum in der Ausbildung von Ärzten einnehmen. Dazu sei ein Umdenken in der Ärzteschaft nötig, sagte der Leiter der Abteilung für Schmerzdiagnostik, Schmerztherapie und Palliativmedizin am Bremer Klinikum Links der Weser am Donnerstagabend bei einer Podiumsdiskussion. Bei einem Ausbau der Schmerztherapie erübrige sich der Ruf nach aktiver Sterbehilfe.

Schmerzlinderung und Sterbebegleitung seien eine alte Form der Basismedizin, über die die meisten Ärzte in ihrem Studium „nichts gelernt“ hätten, kritisierte Willenbrink. Um die Versorgung todkranker Menschen zu verbessern, forderte der Mediziner neben einer Ausbildungsreform auch eine Ergänzung der ärztlichen Vergütungen. Niedergelassene Ärzte müssten für eine Sterbebegleitung bezahlt werden. Das verbessere die ambulante Betreuung.

Laut Willenbrink gibt es in Deutschland derzeit knapp 100 Palliativstationen. Die Einführung von Fallpauschalen als Abrechnungssystem in den Krankenhäusern behindere den Aufbau weiterer Einrichtungen, meint der Experte.