: REPOWERING IN DEUTSCHLAND
In Deutschland wurden bis einschließlich 1993 fast 1.800 Windkraftanlagen errichtet. Diese Anlagen mit derzeit zehn und mehr Betriebsjahren gelten als die bevorzugten Anwärter für das Repowering. Die Leistung der bis 1993 errichteten Anlagen lag durchschnittlich bei knapp 200 Kilowatt – Tendenz steigend. Mitunter werden auch schon Windräder im Alter von sechs bis acht Jahren durch neuere Typen ersetzt – damit kommen dann vereinzelt auch bereits Maschinen bis zu einem Megawatt auf den Markt. Gerade dort, wo die Windkraft aus Gründen des Landschaftsbildes kritisch gesehen wird, kann Repowering sinnvoll sein, weil dadurch bei gleicher oder sogar noch erhöhter Stromerzeugung die Anlagenzahl verringert werden kann. Zudem geben neuere Anlagen ein viel ruhigeres Bild ab, weil sie sich langsamer drehen. Den Kommunen bietet sich mit dem Repowering die Möglichkeit, Fehlplanungen aus der Frühzeit der modernen Windkraft zu korrigieren, indem sie Altanlagenbetreibern beim Abbau der Rotoren attraktive Standorte an anderer Stelle zugängig machen. Doch so pragmatisch agieren bisher nur sehr wenige Gemeinden. Viele verschanzen sich stattdessen lieber hinter dem Baurecht – das größte Hemmnis derzeit für das Repowering. BJA