Chronologie des Aufstands: Der 17. Juni
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17. JUNI 1953

ab 0.00 Uhr: Die Volkspolizei wird in „volle Alarmbereitschaft“ versetzt. Erste Befehle gehen nach Potsdam, Magdeburg, Leipzig, alle in Marsch zu setzen, die über Pistolen verfügen.

5.36 Uhr: Der DGB-Vorsitzende Ernst Schornowski fordert die Ostberliner auf, die Bauarbeiter zu unterstützen: „Sucht eure Strausberger Plätze überall auf!“

Bis 6.30 Uhr: Volkspolizisten treffen in Berlin ein.

Ab 6.30 Uhr: Im Kabelwerk Oderspree treffen die ersten Arbeiter ein, weigern sich aber zu arbeiten.

Ab 7.00 Uhr: Streiks und Demonstrationen in Potsdam, Bitterfeld, Halle, Gera, Jena, Leipzig, Magdeburg und Görlitz.

Ab 9.40 Uhr: Demonstrationen in Berlin auf der Leipziger Straße, Friedrichstraße, auf dem Alexanderplatz und dem Potsdamer Platz. Den Vopos gelingt es nicht, die Menschen aufzuhalten. Die Demonstranten zünden Propagandakioske an und zerstören Sektorenschilder. Ein Zug fordert freie Wahlen, ein anderer skandiert „Freiheit und Brot – wir schlagen alle Bonzen tot“. Mehrere Züge sammeln sich vor dem Haus der Ministerien. Einigen Leuten gelingt es, in das Haus einzudringen. Vor dem Haus baut sich die Volkspolizei in Viererketten auf. Sprechchöre fordern die Polizisten auf, die Waffen wegzuwerfen: „Volkspolizei, macht euch frei!“ Wieder geraten Demonstranten und Polizisten aneinander.

10.00 Uhr: Sowjetische Panzer und Spähwagen rollen ins Zentrum von Berlin.