hamburg kompakt

Anschlag auf SPD

Ein SPD-Stadtteilbüro in Eimsbüttel ist in der Nacht zu Sonntag beschädigt und mit NPD-Aufklebern verschandelt worden. Die Täter hätten mit einer Sektflasche eine Schaufensterscheibe des Ladenbüros an der Straße Hellkamp eingeschlagen und die Aufkleber angebracht, sagte die Polizei. Der Staatsschutz ermittele, weil ein „politisch motivierter Hintergrund nicht auszuschließen“ sei.

Familie O. schweigt

Im Prozess um den Tod der 16 Jahre alten Afghanin Morsal O. werden ihre Eltern am heutigen Montag wahrscheinlich nicht aussagen. Bei ihrer Vernehmung vor dem Landgericht Hamburg werden sie und auch eine ebenfalls als Zeugin geladene Tochter sich offenbar auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht als Angehörige des Angeklagten berufen. Morsal war am 15. Mai vorigen Jahres von ihrem Bruder Ahmad-Sobair O. (24) mit 23 Messerstichen getötet worden. Der Afghane war laut Anklage mit dem westlichen Lebenswandel seiner Schwester nicht einverstanden. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat unterdessen gegen den Vater Anklage wegen Misshandlung Schutzbefohlener erhoben. Er soll Morsal im Mai vergangenen Jahres wiederholt geschlagen und getreten haben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Wilhelm Möllers, im NDR Hamburg Journal. Für einen strafrechtlichen Zusammenhang mit der Tötung Morsals durch ihren Bruder gebe es allerdings „keine gerichtsverwertbaren Beweise“.

Platz für Braille

Kultursenatorin Karin von Welck hat am Sonntagnachmittag den Louis-Braille-Platz am U-Bahnhof Hamburger Straße eingeweiht. Die Benennung des Bahnhofsvorplatzes nach dem Erfinder der Blindenschrift geht auf einen Vorschlag des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Hamburg e. V. zurück, der am Sonntag sein 100-jähriges Jubiläums feierte. Louis Braille war vor genau 200 Jahren, am 4. Januar 1809, geboren worden. Der Platz hat auch ein Straßenschild in Blindenschrift. TAZ/DPA