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Archiv-Artikel

Feuer auf US-Truppe

Nach neuerlichen schweren Angriffen auf die US-Besatzungstruppen im Irak intensivieren diese ihre Suche nach Widerstandskämpfern

BAGDAD/CHALDIJAH ap/dpa ■ Schwer bewaffnete US-Truppen haben gestern in zwei Orten westlich von Bagdad ihre Suche nach irakischen Widerstandskämpfern fortgesetzt. Es war der zweite Tag der „Operation Wüstenskorpion“ gegen militante Iraker nach gehäuften Angriffen auf die US-Besatzer.

Unterstützt von Hubschraubern, drangen etwa 100 Angehörige der Militärpolizei und der Infanterie in Chaldija ein, rund 70 Kilometer westlich von Bagdad. Nach Hinweisen auf mutmaßliche Aufständische durchsuchten sie sechs Häuser und nahmen neun Männer fest. Die Gesuchten seien jedoch nicht darunter gewesen, berichteten US-Kommandeure. Die Militärpolizei fand in den Häusern mehrere hundert Schuss Munition und Sprengstoff.

In Ramadi, etwa 30 Kilometer weiter westlich, nahmen die Truppen sechs Männer fest. Die Bewohner schliefen noch, als der US-Konvoi gegen 5.15 Uhr in die Ortschaft rollte. Über Lautsprecher wurden die Menschen aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und die Türen zu öffnen. In zwei Häusern wurden zunächst allen Bewohnern Handschellen angelegt, bevor die Soldaten mit der Razzia begannen. Waffen wurden nicht gefunden.

Das US-Zentralkommando teilte gestern mit, dass bei einem Angriff mit einer Panzerfaust in der Nähe von al-Mudschahida am Sonntag ein irakischer Bus getroffen wurde. Der Bus sei zum Zeitpunkt des Anschlags an Fahrzeugen der 4. Infanteriedivision vorbeigefahren. Bei dem Angriff seien mindestens vier Amerikaner verletzt worden, zwei davon schwer. Über Opfer im Bus gebe es noch keine Informationen. Ein weiterer US-Konvoi geriet in der Nähe von al-Dudschail nördlich von Bagdad in einen Hinterhalt und wurde mit Granaten angegriffen. Zwei Soldaten wurden leicht verletzt.

Unterdessen bezeichnete der frühere irakische UN-Botschafter Mohammed al-Duri den Sturz des früheren Staatschefs Saddam Hussein als gerechtfertigt. Zu BBC World sagte er jedoch, der Regimewechsel in Bagdad hätte vom irakischen Volk herbeigeführt werden sollen. Bis zuletzt habe das Regime nicht an einen Angriff geglaubt, obwohl er mehrfach vor einem Krieg gewarnt habe. Er schäme sich nicht dafür, für Saddam Hussein gearbeitet zu haben. Er habe immer seinem Land und seinem Volk gedient und nicht der Regierung. Duri, der im April als erster ranghoher Iraker den Sieg der Alliierten anerkannte, bekräftigte seine Aussage, dass sein Land keine Massenvernichtungswaffen mehr besitze.