: Zensur für bessere Schulen
Das von den Hamburger Grünen entwickelte Konzept einer neunjährigen gemeinsamen Schule für alle Kinder ist vom kleinen Parteitag der Bündnisgrünen am Wochenende zur offiziellen Politik der Bundespartei ernannt worden. Sehr zur Freude von GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch, unter deren Federführung „9machtklug“ als Programmpunkt für den Bürgerschaftswahlkampf erarbeitet worden war. „Das ist ein Etappensieg auf dem Weg zu einer besseren Schule“, so Goetsch.
Da die Bildungspolitk des Hamburger Senats jedoch nach grüner Auffassung politische Debatten lieber „zensiert“, hat die GAL den Maulkorberlass der Schulbehörde (taz berichtete) für die Aktuelle Stunde der morgigen Bügerschaftssitzung angemeldet. Eine gute Gelegenheit für die neue Senatorin Alexandra Dinges-Dierig (parteilos), im Parlament das Wort zu ergreifen. Die Reihen der Kritiker jener Verfügung wurden gestern vom Verband der Hamburger Schulleitungen (VHS) verstärkt. In einem Brief an Staatsrat Reiner Schmitz fordert Werner Stolpe, Vorsitzender der VHS und Leiter der Gesamtschule Bahrenfeld, die Rücknahme des Erlasses, weil dieser „allen Grundsätzen einer modernen Personalführung widerspricht“ und „Führungsprinzipen aus dem 18. Jahrhundert“ wiederbelebe. smv