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Archiv-Artikel

die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

B

Bärenbrüder USA 2003, R: Aaron Blaise, Robert Walker

„Der 44. animierte Spielfilm aus dem Hause Disney erzählt von einem jungen Inuit, der den Tod seines Bruders rächen will - und in einen Bären verwandelt wird. Die Zeichner in der Disney-Filiale von Orlando, Florida gaben wirklich alles. Nach Entwürfen des Hamburgers Harald Siepermann zauberten sie tiefe Wälder und grandiose Bergketten, Gletscher und Wasserfälle aufs Papier, kolorierten Landschaften und wilde Tiere und die mystischen Rituale der amerikanischen Ureinwohner mit satt leuchtenden Farben. Traditionelle Handarbeit, Bild für Bild, detailversessen.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Casablanca OL, Maxx DEL, Apollo BHV

Bashu, der kleine Fremde Iran 1989, R: Bahram Beyzaie, D: Sussan Taslimi / Originalfassung mit Untertiteln

Der Film war drei Jahre lang Opfer der Zensur und erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen. Er stammt aus dem Süden des Iran, wo 1988 der erste irakisch-iranische Krieg zu Ende ging. Die ersten Bilder des Films zeigen Bashu, der Zeuge wird, wie sein Vater im Bombenhagel mit gestreckten Armen in einem Erdloch versinkt, die Mutter in ihrem Tschador verbrennt und die Schwester in den todbringenden Rauch der Bomben zu fliehen versucht. Beyzaie ist im Iran als Antikriegsfilmer bekannt. Zudem als einer, der Frauen in den Mittelpunkt seiner Werke setzt. ‚Bashu‘ zählt heute zu den erfolgreichsten Filmen im Land.“ (taz) Kino 46

Before Night Falls USA 2000, R: Julian Schnabel, D: Javier Bardem, Olivier Martinez / spanische Originalfassung mit Untertiteln

„Biopic über das Leben des kubanischen Schriftstellers Reinaldo Arenas, eines glühenden Mitstreiters Fidel Castros, der seine Ideale aber bald verraten sah, in seinem Heimatland nicht publizieren konnte und wegen seiner offen ausgelebten Homosexualität stets vom Gefängnis bedroht war. Arenas floh 1980 in die USA, wo er einsam und nahezu unbekannt starb. Eindrucksvolles Künstlerporträt, das sich auf die Emotionen und die Homosexualität seines Protagonisten konzentriert, dessen politische Ambitionen aber nur am Rande streift. Visuell brillant, mit einem überzeugenden Hauptdarsteller, der einen wohlwollenden Blick auf die Zustände in Kuba wirft und das Individuum als Opfer der Verhältnisse in den Mittelpunkt stellt.“ (filmdienst) Cinema

Besser als Schule Deutschland 2003, R: Simon X Rost, D: Gabriel Andrade, Melanie Wichterich

„Abiturient Gonzo, King Cool von eigenen Gnaden, macht sich Sorgen. Nicht nur, dass Kumpel Steven ausgerechnet in die biedere Dana verknallt ist. Auch Kuschelrock-Star Marc, der auf der Schule sein Abi nachholt, gräbt an der Jungfrau herum - ein PR-Schachzug von Marcs Manager, der seinem Schützling verkaufsfördernde Schlagzeilen einbringen soll. Große Gefühle? Geniale Gags? Gar eine Satire auf die systematische mediale Verarsche unbedarfter Schulkinder? Fehlanzeige. Die Story von ‚Besser als Schule‘ wirkt wie aus der Bravo abgeschrieben - im Schulbus morgens um sieben. Das Resultat: ein vor Klischees triefender Reißbrett-Film, der nicht weiß, was er will.“ (Cinema) CineStar

D

Dawn of the Dead USA 2004, R: Zack Snyder, D: Sarah Polley, Ving Rhames

„Millionen hungriger Zombies stürzen die USA ins Chaos. Die Kugeln aus den Waffen der letzten überlebenden Menschen dringen in die Zombieschädel und zaubern abstrakte Blutbilder an die sterilen Wände eines riesigen Einkaufskomplexes. Ein ernsthaftes, gut besetztes, intelligentes Remake des in Deutschland bundesweit beschlagnahmten, gleichnamigen Horrorklassikers von George A. Romero aus dem Jahre 1977.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL

Dirty Dancing 2 USA 2004, R: Guy Ferland, D: Patrick Swayze, Mika Boreem

„„Dirty Dancing“ mit Patrick Swayze und Jennifer Grey - das war 1987. Der Nachschlag des Jahres 2004 verheddert sich in der Retroschleife. Im vorrevolutionären Kuba entdeckt ein cleanes amerikanisches Mädel die von karibischen Rhythmen gelockerten Körper. Mit kubanischem Tanzpartner beteiligt sie sich an einem Wettbewerb, verliebt sich ein bisschen, schnuppert einen Hauch Revolutionseuphorie und träumt weiter vom Gutmenschentum. Ausgebremst durch hölzerne Dialoge und andere Trivialitäten, bleiben die Tanzsszenen chancenlos.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, Cinemaxx OL

E

Echte Frauen haben Kurven USA 2002, R: Patricia Cardoso, D: America Ferrera, Lupe Ontiveros

„Eine 18-jährige Amerikanerin mexikanischer Abstammung, die bei ihren Eltern in Los Angeles wohnt, will ihrer Herkunft und deren starren Regeln entfliehen und in New York studieren. Dies bringt ihre Mutter gegen sie auf, die vehement an den kulturellen Wurzeln ihrer Familie festhält. In ihrem Konflikt spiegelt sich das grundsätzliche Ringen von Immigranten der zweiten oder dritten Generation, die zwischen alten Traditionen und den Verlockungen der Moderne einen Weg finden müssen. Der von überzeugenden Hauptdarstellerinnen getragene Film fußt auf den persönlichen Erfahrungen seiner kolumbianischen Regisseurin und plädiert nachdrücklich für individuelle Lösungen.“ (filmdienst) Cinema

Ein Kater macht Theater USA 2004, R: Bo Welch, D: Mike Myers, Alec Baldwin

„Ein mannsgroßer sprechender Kater mit hohem Hut taucht bei zwei Kindern auf, die sich zu Hause langweilen, und verspricht ihnen Kurzweil und Spaß. Das führt in ein Fantasieland und zu großem Chaos. Witzlose und langweilige Komödie, die aus einem in Amerika populären Kinderbuch einen unnötig modernisierten Realfilm mit grellbuntem Kitsch, alberner Action und klischeehaften Figuren macht, der nur bedingt kindgerecht ist.“ Cinemaxx, CineStar, Cinespace

Elling - nicht ohne meine Mutter Norwegen 2003, R: Eva Isaksen, D: Per Christian Ellefsen, Christin Borge

Er ist einer der seltsamsten Filmhelden der letzten Jahre: Der Norweger Elling, der nur aus Ängsten und Phobien zu bestehen scheint und für den das ganz normale Alltagsleben jeden Tag aufs Neue wie eine Expedition in die fernste, fremdeste und bedrohlichste Wildnis erscheint.Wenn nun der zweite Film mit ihm als Titelheld in die Kinos kommt, dann ist dies keine Fortsetzung in dem Sinne, dass einfach versucht wird, nach dem gleichen Rezept noch einen Erfolg zu basteln. Das Prequel beginnt damit, dass Elling es sich bequem bei seiner Mama eingerichtet hat. Doch dann will diese unbedingt Urlaub auf Mallorca machen, die Flugtickets sind schon gekauft, und ehe sie ihn alleine in der Osloer Kälte zurücklässt, fährt er doch lieber mit. Es ist schon sehr witzig, wie dieses Nervenbündel auf den ganz normalen Wahnsinn des Massentourismus trifft, doch im Gegensatz dazu wird das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn als sehr liebevoll gezeichnet. Und langsam wird klar, dass die Mutter todkrank ist und alles versucht, damit ihr Sohn bei dieser Reise flügge wird und ohne sie weiterleben kann. Da ist seine Gestörtheit dann gar nicht mehr komisch, da spürt man, wie hart ihn der Tod seiner einigen Bezugsperson trifft. Da gibt es aber auch einige schöne Momente der Ruhe, in denen Elling endlich im Frieden mit sich und der Welt zu leben scheint. (hip) Schauburg, Casablanca OL

F

Findet Nemo USA 2003, R: Andrew Stanton, Lee Unkrich

In „Findet Nemo“ von den Pixar Studios, die Disney längst den Rang der besten Filmanimateure abgejagt haben geht es um den kleinen Fisch Nemo, der aus dem heimischen Korallenriff entführt wird und im Aquarium einer Zahnarztpraxis endet. Doch sein Vater und seine Freunde begeben sich auf eine heldenhafte Suche nach ihm, und wer die „Toy Story“-Filme oder „Das große Krabbeln“ kennt, kann sich vorstellen, wie fantasievoll, komisch und eben überhaupt nicht kindtümelnd das inszeniert ist. (hip) City

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) City, Apollo BHV

50 erste Dates USA 2004, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Drew Barrymore

„‚50 erste Dates‘ handelt von einem wahren Traummann: Jeden Tag umwirbt Henry (Adam Sandler) die Frau seines Herzens, als hätte er sie gerade erst kennen gelernt. Für ihn selbst ist der Minnedienst freilich ein rechter Alptraum. Seine Angebetete (gespielt von Drew Barrymore) hat nämlich ein lädiertes Kurzzeitgedächtnis und vergisst ihn immer wieder. Sie ist zu beneiden: Denn Sandler hat sich zu seinem grenzdebilen Gesichtsausdruck den passenden Humor auf den Leib schreiben lassen und traktiert den Zuschauer mit Scherzen der bescheidensten Sorte, die er so leicht nicht vergessen kann. Nach und nach erkennt Regisseur Peter Segal zwar das romantische Potenzial seiner Geschichte - aber da hat der Zuschauer längst die Geduld verloren.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace

G

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Die Schauspielerin Frances McDormand lieferte als Jurypräsidentin bei der Verleihung mit einem Satz die perfekte Begründung dafür, warum die radikal-traurige Liebesgeschichte des türkischstämmigen Hamburgers Fatih Akin als das beste Werk der Berlinale ausgewählt wurde: „Your film is really Rock’n’ Roll“. Da erzählt einer frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und Schauburg, Gondel landet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung des Krankenhauses Ochsenzoll. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zuhause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischen Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. Der Filmemacher traut sich hier wirklich etwas. (hip) Cinema

Das geheime Fenster USA 2004, R: David Koepp, D: Johnny Depp, John Turturro

„Als sei es nicht schon Horror genug, an einer Schreibblockade zu leiden, taucht im Leben des einst erfolgreichen Schriftstellers Morton ein geheimnisvoller Stalker auf, der behauptet, Morton habe bei ihm abgekupfert. Um sein Recht zu bekommen, geht er sogar über Leichen ... Subtil inszenierter Psychohorror nach Stephen King mit einem glänzend aufgelegten Johnny Depp.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Gone with the Wind I Achtung Avantgarde: „Acht Filme von Christine Noll Brinckmann, Joyce Wieland, Kenneth Anger, Stan Brakhage, Bruce Conner, Cathy Joritz, Sharon Sandusky, Matthias Müller und Christoph Girardet, 52 Min., mit einer Einführung von Stefanie Schulte-Strathaus (Berlin). (Kommunalkino) Kino 46

Gone with the Wind II Achtung Avantgarde: „Zwei Filme von Hollis Frampton und Anthony McCall, Länge 66 Min., mit einer Einführung von Stefanie Schulte-Strathaus (Berlin).“ (Kommunalkino) Kino 46

Guelwaar Senegal/Frankreich 1992, R: Oumane Sembene, D: Omar Seck, Ndiawar Diop / Originalfassung mit Untertiteln

„Der senegalesische Film erzählt die Geschichte einer Leiche. Der nicht korrumpierbare Vertreter eines eigenständigen Afrika, Guelwaar, ist ermordet worden. Aus purer Schlamperei wird der Katholik aber von einer muslimischen Familie auf deren Friedhof bestattet. Es entspannt sich ein Konflikt um den Leichnam. Ausgehend von dieser Handlung, entwirft der 1923 geborene Schriftsteller und Regisseur Sembène den Film als Allegorie der Situation seines Landes. Als Vorbild für die Figur des Guelwaar lässt sich der afrikanische Staatsmann Almany Samori Touré sehen, der Ende des 19. Jahrhunderts 20 Jahre lang den Kolonialmächten trotzte.“ (taz) Kino 46

H

Der Herr der Ringe - Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

“Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino.“ (Entertainment Weekly) City

Der Herr der Ringe - Die zwei Türme USA 2002, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

“Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ,Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen. „ (film.de) City

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs USA/NZ 2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen

“Die Entscheidungsschlacht findet an vielen Orten statt, vor allem auf dem Schicksalsberg, wo Frodo (Elijah Wood) den Ring loswerden muss. Aber in der Kampfhandlung vor der Stadt Minas Tirith findet das Epos seine Summe in einem bewegten Fresko, in dem die computeranimierten Bilder zu einer völlig neuen Qualität finden. ,Der Herr der Ringe‘ entscheidet sich in den Details, und weil Peter Jackson hier auf allen Linien siegt, ist seine Trilogie ein Triumph.“ (tip) City

Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm USA 2004, R: Joe Johnston, D: Viggo Mortensen, Zuleikha Robinson

„Ein amerikanischer Kurierreiter tritt Ende des 19. Jahrhunderts auf einem Mustang als krasser Außenseiter bei einem lebensgefährlichen Langstreckenrennen durch Arabien an. Er trotzt Sandsturm und Sonnenglut, wilden Tieren und räuberischen Beduinen, bis zu seinem sensationellen Sieg gegen erfahrene Wüstenjockeys auf reinrassigen Araberrössern. Nicht auf adligen Stammbaum, Rasse, Religion oder Geschlecht, sondern auf Talent und Leistung kommt es an, lautet die Botschaft dieses prächtigen Abenteuerfilms.“ (tip) City, Cinespace

I

Im Dutzend billiger USA 2003, R: Shawn Levy, Steve Martin, Bonnie Hunt

„Persönliche Karrierepläne der Eltern wirbeln einen perfekt eingespielten kinderreichen Haushalt durcheinander und sorgen bis zum sentimentalen Happy End für Verunsicherung. Remake einer populären Hollywood-Komödie aus den 1950er-Jahren, das ganz auf seinen hyperaktiven, wild grimassierenden Hauptdarsteller zugeschnitten ist und dabei letztlich nur beliebiger Slapstick-Komik Vorschub leistet.“ (filmdienst) CineStar, Cinemaxx / Originalfassung ohne Untertitel im Cinemaxx

Insaat - Die Baustelle R: Ömer Vargi, D: Emre Kinay, Tuncay Beyazit / Originalfassung mit Untertiteln

„Zwei ausgeschlafene Jungs treten wirtschaftlichen Engpässen mit dem Bau eines Hauses irgendwo auf unbewohntem Felde entgegen - natürlich ohne Baugenehmigung, Infrastruktur, Strom oder Kanalisation. Ein Nachbar beobachtet den skandalösen Vorgang. Weil er zufällig gerade eine Leiche im Keller hat, überredet er die Männer, das Corpus delicti gegen reichen Sold im Fundament verschwinden zu lassen. Eine Marktlücke ist entdeckt! Gesellschaftssatire und rabenschwarze Häuslebauerkomödie reichen einander im neusten Werk des türkischen Erfolgsregisseurs Omer Vargi (‚Der Bandit‘) die Hand.“ (kino.de) CineStar

K

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt.“ (NZZ) City

Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum des Hongkong-Action-Kinos: ‚Kill Bill‘ liefert 1.000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben.“ (tip) City

Kill Bill: Volume 2 USA 2004, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, David Carradine

„Kongeniale Fortsetzung des meisterhaften ‚Volume 1‘. Tarantino führt alle losen Enden zusammen und spinnt den Rachefeldzug der Braut gegen Bill und dessen Killerkommando fort. Der ganze ‚Kill Bill‘ ist ein wildes vierstündiges Epos, ein Höllenritt durch den Spaghetti-Western, die Yakuza-Welt, das Hongkong-Kino, das Blaxploitation-Universum und die Noir-Melodramen der 40er, eine höchst kunstvolle Liebeserklärung an das dreckige, populäre Kino.“ (tip) Cinemaxx, CineSpace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Königreich der Elefanten USA 1998

Elefanten gehören zu den bedrohten Tierarten der Erde. Zur Jahrhundertwende zogen noch mehr als 10 Millionen durch den afrikanischen Kontinent. 1970 waren davon noch 20 Prozent übrig, 1989 waren es nur noch 500.000 Tiere. Und so nah und so dick wie in „Königreich der Elefanten“ haben bislang wohl nur Elfenbeinjäger die Rüsseltiere erlebt.(bes) Imax

Kneif die Augen zu (Zmruz oczy) Polen 2002, R: Andrzej Jakimowski, D: Malgorzata Foremniak / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Ein zehnjähriges Mädchen läuft von zu Hause fort und sucht Zuflucht bei ihrem ehemaligen Lehrer. Diesem Sonderling gelingt es, die Augen des Mädchens für Werte zu öffnen, die ihren vom Materialismus geprägten Eltern fremd sind.“ (Kommunalkino) Kino 46

Kuhle Wampe Deutschland 1932, D: Slatan Dudow, D: Hertha Thiele, Ernst Busch

„‚Kuhle Wampe‘ war der einzige eindeutig kommunistische Film der Weimarer Republik. Nach seinem Erscheinen wurde der Film von der Zensur verboten, weil er angeblich den Reichspräsidenten, die Justiz und die Religion beleidige. Nach heftigen Protesten von Künstlern und Kritikern und einigen Schnitten wurde das Verbot aufgehoben. Brecht machte später dem Zensor das ironische Kompliment, er sei einer der wenigen gewesen, die den Film wirklich verstanden hätten. Er habe z.B. ganz klar gesehen, dass der Selbstmord des jungen Arbeitslosen nicht individuell, sondern ‚typisch‘ gemeint sei.“(Reclams Filmführer) Kino 46

L

Lost in Translation USA/Japan 2003, R: Sofia Coppola, D: Scarlett Johansson, Bill Murray

„‚Sleepless in Tokyo‘ müsste der zweite Film von Sofia Coppola eigentlich heißen. Aber das Nachtleben, in das sich die beiden Jetlag-geplagten und krisengeschüttelten Amerikaner gezwungenermaßen stürzen - sie mit eben abgeschlossenem Philosophiestudium, frisch verheiratet, er Ende fünfzig, Schauspieler, ehemüde -, ist nicht weniger verwirrend als der helllichte Tag. In wunderbar leichtem Ton wird hier eine Zufallsbekanntschaft an der Hotelbar mit Übersetzungsproblemen in der Fremde verbunden, wird das ‚umständliche‘ japanische Gerede vor dem Hintergrund einer anderen Kultur mit ihrer exaltierten Werbe- und Freizeitindustrie verständlich.“(NZZ) Schauburg

Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina

“Der Zwei-Stunden-Film ,Luther‘ ist die historisch akkurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar einmal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ (tip) City

M

Mein Leben ohne mich Spanien/Kanada 2003, R: Isabel Coixet, D: Sarah Polley, Scott Speedman

“Ein 23-jährige Frau und Mutter zweier Kinder erfährt, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Sie nutzt die verbleibende Spanne, um das Leben ihrer Familie für die Zeit nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal zu verlieben. Trotz des herausfordernden Themas kein Melodram, sondern das Porträt einer Frau, die in einer ausweglosen Situation nicht den Lebensmut verliert, sondern die antizipierte Trauer ihrer Umgebung über die eigene Verzweiflung stellt. Ein emotionaler Film, der letztlich Fragen nach den Grundlagen des Lebens stellt.“ (filmdienst) City

Mein Name ist Bach Deutschland/Schweiz 2003, R: Dominique de Rivaz, D: Vadim Glowna, Jürgen Vogel

„Im Mai 1747 trifft Friedrich II von Preußen Johann Sebastian Bach. Eine Marginalie nur, doch die Schweizer Regisseurin de Rivaz nutzte die Chance für ein stimmiges, erhellendes Zeitporträt. Jürgen Vogel mimt den traumatisierten Despoten, Vadim Glowna das alternde Genie - während der eine unter seinem sadistischen Vater litt, hat der andere Probleme mit seinen konkurrierenden Söhnen. Eine Woche dauert die Begegnung dieser konträren Ikonen der Geschichte - Zeit genug für ein spannendes Psychogramm.“ (tip) Atlantis

Michel in der Suppenschüssel Schweden 1971, R: Olle Hellbom, D: Jan Ohlson

Lustiger Kinderfilm über die Erlebnisse und Streiche des kleinen Michel. Der Regisseur der Pippi-Langstrumpf-Filme durfte auch mal eine Reihe von drei Filmen über einen frechen Jungen drehen. Das Buch stammt natürlich von Astrid Lindgren. (hip) Schauburg

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Frankreich 2003, R: François Dupeyron, D: Omar Sharif, Pierre Boulanger

„Während der 1960er Jahre freundet sich ein 16-jähriger jüdischer Junge im Einwandererviertel von Paris mit einem alten muslimischen Lebensmittelhändler an, der für ihn zum Ersatzvater wird. Ein sympathisches, zwischen Märchen und Realität angesiedeltes Plädoyer für Menschlichkeit, Toleranz und Hoffnung, erzählt in schönen, einfachen Bildern mit viel Sinn für den Zeitgeist.“ (filmdienst) Atlantis, Casablanca OL, Maxx DEL

Monster USA 2004, R: Patty Jenkins, D: Charlize Theron, Christina Ricci

„In ihrem vielbeachteten Spielfilmdebut ‚Monster‘ erzählt die amerikanische Regisseurin Patty Jenkins die biografisch verbürgte Lebensgeschichte der Prostituierten und Serienmörderin Aileen Wuornos, die vor zwei Jahren hingerichtet wurde. Dabei verzichtet Jenkins‘ eindringliches Porträt einer verzweifelt nach einem normalen Leben greifenden Frau auf jegliche Monstrosität. Ex-Model Charlize Theron, für ihre Darstellung der Wuornos mit einem Oscar, einem Golden Globe und einem Silbernen Bären ausgezeichnet, hat sich einsatzfreudig in einen rotzenden, grobmotorischen Koloss verwandelt.“ (Neue Zürcher Zeitung) CineStar, Cinemaxx OL

Montags in der Sonne Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar

“Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere Überlebensstrategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) City

Musik für Hochzeiten und Begräbnisse Norwegen 2002, D: Unni Straume, D: Lena Endre, Goran Bregovic

„Traumatisiert von Scheidung und Verlust des einzigen Kindes lebt Schriftstellerin Sara zurückgezogen in einem sterilen, weitläufigen Haus, das einst ihr Mann, der untreue Stararchitekt, für beide baute. Mit dem literarischen Erfolg ihrer bitteren Autobiographie kehren die Lebensgeister zurück, und Sara vermietet ihr Kellergeschoss dem charmanten serbischen Musiker Bogdan und seiner trinkfesten Zigeunerband. Als eines Tages ihr Mann wieder auf der Matte steht, überstürzen sich die Ereignisse. Starke DarstellerInnen und eigenwillige Bilder prägen die mitunter märchenhafte Atmosphäre im vierten abendfüllenden Spielfilm der norwegischen Regisseurin und Wahlitalienerin Unni Straume.“ (kino.de) Atlantis

Mystic River USA 2003, R: Clint Eastwood, D: Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins / Originalfassung ohne Untertitel

„Mystisch mutet in Clint Eastwoods Kriminaltragödie, seiner besten Arbeit seit ,Unforgiven‘, jener Fluss an, welcher am herbstlich-grauen Arbeiterviertel von Boston vorüberzieht: Wie der Strom der Zeit scheint er Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) in den Abgrund mitzureißen. Freunde als Kinder, begegnen sie sich längst bloß noch zufällig, bis ein Mord die Vergangenheit wieder hochspült. Ungeachtet jeder Konventionalität ist dies - auch dank Sean Penn - Eastwoods wuchtigste Heraufbeschwörung von Trauer sowie seine düsterste Betrachtung über die Selbstjustiz.“ (NZZ) City

N

1900 / 1. Teil USA/Italien 1976, R: Bernardo Bertolucci. D: Robert De Niro, Gérard Depardieu

“Als Mitte der siebziger Jahre Bernardo Bertoluccis fast fünfeinhalbstündiges Epos ,1900‘ in die italienischen Kinos kam, löste der Film heftige politische Kontroversen aus. Lieferte der Regisseur doch nicht weniger als eine Interpretation der jüngsten italienischen Geschichte Italiens und den Versuch, die Wurzeln des Faschismus freizulegen. Fünf Jahre hatte er mit seinem Team an diesem Monumentalfilm gearbeitet. Die Kritik war begeistert, denn Bertolucci zeigt nicht den pittoresken Reiz bäuerlicher Armut und nicht das nostalgische Schwelgen in bürgerlicher Opulenz, sondern eine archäologische Ästhetik des Widerstandes. Den Besitzlosen und Ausgebeuteten gilt seine Zuneigung, denn sie sind es, die die karge und verschüttete bäuerliche Kultur der Emilia Romagna, in der der Film spielt, getragen und geschaffen haben. In seinem sex- und gewaltgesättigten Jahrhundertwerk reaktiviert er ein spektakuläres Genre der fünfziger Jahre: das historische Kolossalgemälde.“ (taz) City

P

Peter Pan USA 2003, R: P. C. Hogan, D: Jason Isaacs, Jeremy Sumpter

„Die Realverfilmung von ‚Peter Pan‘ durch den australischen Regisseur P.J. Hogan kommt ohne Schnörkel als klassische kindgerechte Abenteuergeschichte daher, in der sich Peter hartnäckig weigert, erwachsen zu werden, Wendy die Ersatzmutter für die verlorenen Jungs abgibt und Pans fieser Widersacher Käpt‘n Hook vom ‚tickenden‘ Krokodil verfolgt wird. Dabei verbreitet der Film viel Retrocharme mit rosa Wattewölkchen und ist durchaus mit Fantasie und Schwung in Szene gesetzt. Störend wirken sich allenfalls die beiden jugendlichen Pin-Ups in den Hauptrollen aus.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL,

Poem Deutschland 2003, R: Ralf Schmerberg, D: Carmen Birk, Lars Rudolph

“Verfilmte deutsche Gedichte in Form einer ,Gedichtrolle‘: In 19 Film-Clips meditiert der Regisseur visuell über Liebe, Leid und Lebensfreude, über Einsamkeit, Veränderung und Schicksal, wobei er sich unterschiedlicher filmischer Motive und Mittel bedient. Gedichte von Heinrich Heine, Georg Trakl, Kurt Tucholsky bis Ingeborg Bachmann und Heiner Müller werden teils in dokumentarisch aufgenommenen exotischen Landschaften, teils in artifiziell stilisierten Dekors präsentiert. Einzelne Sequenzen erlangen dank exzellenter Bild-Rezitation-Ton-Montagen eine nachdrückliche Wirkung, wobei der Film freilich in unterschiedlich wirkungsvolle Einzelteile zerfällt; selbst der psychoanalytisch interpretierbare Rahmen bleibt von starken Bildern dominiert.“ (filmdienst) Atlantis

Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse Frankreich 2004, R: Olivier Dahan, D: Jean Reno, Benoît Magimel

„Unheimliches geht vor in Elsass-Lothringen. Ein selbst ernannter Jesus irrt durch die Straßen und deliriert von der Apokalypse: Die meisten seiner Apostel seien den Häschern des Bösen bereits zum Opfer gefallen. Tatsächlich ergeben die nachfolgenden Ermittlungen eine merkwürdige Mordserie nach biblischen Motiven. Oliver Dahans Sequel funktioniert hervorragend, durch seine erfrischende Selbstironie sogar weit besser als der Vorgänger von Mathieu Kassovitz. Neben der detailreich inszenierten, aus Polizei-, Samurai-, Mittelalter- und Märchenfilm grob vernähten Story glänzt der Film durch seine Subtexte.“ (tip) Cinemaxx

S

Schultze Gets The Blues Deutschland 2003, R: Michael Schorr, D: Horst Krause, Harald Warmbrunn

„Die Geschichte vom Frührentner Schultze aus der ostdeutschen Bergbau-Provinz, der in den Sümpfen von Louisiana ein kurzes Glück findet, erinnert in ihrer Lakonie mitunter an Kaurismäki. Der deutsche Regisseur Michael Schorr hat an realen Schauplätzen in Sachsen-Anhalt gedreht und horcht tief in die ostdeutsche Provinz hinein. Wenngleich seine kunstvoll bebilderte Fiktion mit Hang zum Hyperrealismus sich zeitweilig in Monotonie zu verlieren droht, so erweitert ‚Schultze Gets the Blues‘ den derzeit am gesteigerten deutschen Krisenbewusstsein orientierten Film um eine subtile Tonart.“ (Neue Zürcher Zeitung) Gondel, Casablanca OL

Scooby Doo 2: Die Monster sind los USA 2004, R: Raja Gosnell, D: Freddie Prinze jr. Sarah Michelle Gellar

„Sequel zur Live-Animations-Variante der Cartoonserie, in der die Mitglieder von Mystery, Inc. die Bösewichte ihrer früheren Abenteuer vertreiben müssen. Die erste Leinwandversion von ‚Scooby Doo‘ wurde ein großer Erfolg insbesondere bei jugendlichen Fans. Das Sequel gibt sich nun große Mühe, noch einmal nachzuladen. Insbesondere an den Figuren wurden gefeilt, womit sich ‚Scooby Doo 2‘ deutlicher von der Cartoonserie, auf der der Geisterjäger-Spaß beruht, absetzt.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL

Seit Otar fort ist Frankreich 2003, Julie Bertucelli, D: Esther Goritin, Nino Khomassouridze

„Bewegendes Spielfilm-Debüt über drei Frauen dreier Generationen in Georgien, Großmutter, Mutter, Enkelin und einen abwesenden Mann: Otar. Liebevoll, geduldig und genau beschreibt der Film den Alltag der drei Frauen. Es ist ein harter Alltag, in einer sichtbar armen Stadt, die dennoch voller Charme ist. Es ist ein Alltag, der von kleinen Reibereien, von Verletzungen und doch wieder Liebe zwischen den Frauen der drei Generationen geprägt ist. Nebenbei erzählt der Film noch, sehr beiläufig, über das Georgien von heute. Über die Stadt Tiflis und über die Seelen der Menschen in dieser Stadt. Und so öffnet ‚Seit Otar fort ist...‘ den Blick für eine uns unbekannte Welt: Georgien. Er tut es zart und klug.“ (br-online) Atlantis

Sherlock Jr. USA 1924, R: Buster Keaton, D: Buster Keaton / Stummfilm mit Live-Musikbegleitung

“Ein Film über die Macht des Kinos: Der von Buster Keaton gespielte Filmvorführer eines typischen Großstadtkinos der 20er Jahre mit Orchester und Dirigent träumt sich in den von ihm projizierten Film hinein und nimmt das Personal aus seinem eigenen Leben gleich mit. Während ihm im Alltag todsicher misslingt, war er sich vorgenommen hat, entgeht er im Film nicht nur allen ihm zugedachten Todesarten mit spielerischer Leichtigkeit. ‚Sherlock Jr.‘ lebt von den für Keaton typischen Action-Szenen, in denen sich die Gegenstände der Welt gegen den Protagonisten verschwören und die er nur mit dem Glück des Traumwandlers besteht. Die tricktechnischen Kenntnisse der Ausstatter, der Wagemut des sich in allen Szenen selbst spielenden Hauptdarstellers und der Filmschnitt verleihen der Verfolgungsjagd ein unglaubliches Tempo. Und selbst der Schlussgag hält die Essenz des Kinos fest: Es ist weniger ein Ort der Erziehung als der des Traumes.“ (Reclam Filmklassiker) Kino 46

Skagerrak Dänemark 2003, Sören Kragh-Jacobsen, D: Iben Hjejle, Bronagh Gallagher

“Ohne ein wirkliches Ziel vor Augen reisen zwei Freundinnen nach Schottland. Nach einer betrunkenen Nacht stehen beide ohne einen Cent da, bis Marie Sophie überredet, einen Job als Leihmutter anzunehmen. Einige Zeit später befindet sich Sophie allein und hochschwanger auf der Flucht vor den zukünftigen Eltern ihres ungeborenen Kindes. Auf Lone Scherfigs ,Wilbur Wants To Kill Himself‘ lässt der dänische Regisseur Sören Kragh-Jacobsen eine weitere dramatische, sehr tiefgründige und ein wenig märchenhafte dänisch-britische Koproduktion folgen - auch in diesem Fall mit einem glaubwürdig agierenden sympathischen Ensemble.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

Stoffwechsel in Vegas Bremen 2004, R: Stevie Schulz, D: Charles und Erika

„Viele Cineasten und Fans standen Schlange, doch nur 300 VIPs war es vergönnt, eine der heißbegehrten Karten zur Weltpremiere von ‚Stoffwechsel in Vegas‘ am 18. März in der Schauburg zu ergattern.Was folgte, war ein Abend voller Glanz und Gloria! Charles & Erika, die swingenden Tischbomben, führten höchstpersönlich durchs Programm. Mit Live-Entertainment aus 30 Jahren Show-Erfahrung sorgten Charles & Erika für ein bizarres Feuerwerk rund um den Film. Aufgrund der großen Nachfrage wird der rote Teppich nun noch einmal ausgerollt: Weltpremiere die Zweite!“ (Pressetext) Schauburg

T

Tiefen der Meere 3-D USA 2000

Der bisher gelungenste aller Imaxx-Filme. Es wird einem richtig salzig und wässrig zumute. Mancherlei ozeanografische Information wird auch gestreut. Und große Tiere gibt’s auch hier. (bes) Imax

Trassenkampf Bremen 2004, R: Konstanze Radziwill

Premiere des Dokumentarfilms über den Widerstand der Viertelbewohner gegen den Bau der Mozarttrasse in den 70er Jahren. Cinema

T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999

Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax

Troja USA 2004, R: Wolfgang Petersen, D: Brad Pitt, Brian Cox

„Homer, der mit seiner Vorliebe für Waffen und Rüstungen ja eine Art von Bronzezeit-Porno schrieb, hätte sicher die werktreue Sorgfalt zu schätzen gewusst, mit der in „Troja“ all das polierte Geschirr eines gut ausgetatteten griechischen Kämpfers gezeigt wird – der Speer, der Schild, der Knieschutz, der Brustpanzer und der Helm – sowie das Zischen und Klirren, wenn die bewaffneten Männer aufeinander einhauen. Homer hätte auch die vielen Nahaufnahmen aus den Schlachten gemocht, die nach den heutigen Standards ziemlich überzeugend wirken (abgesehen von einigen Kung Fu Aktionen von Achilles, der wie Jackie Chan springt, kickboxt und mit dem Helm über seinen Schultern posiert.) Es gibt in „Troja“ einige aktuelle Bezüge, die sich auf den Eingriff der USA im Irak beziehen. Wie die „Illias“ steht auch „Troja“ dem Krieg ambivalent gegenüber. Er zeigt den Preis, der gezahlt werden muss und scheut sich nicht, wie viele der früheren Verfilmungen des trojanischen Krieges, auch das Hinmetzeln darzustellen. Und der Film vermittelt einen intensiven Eindruck von den Ermüdungserscheinungen des Krieges, davon, dass, egal wie gut sie gefilmt ist, eine Schlacht doch bald wie allen anderen aussieht und wie schwer es manchmal fällt, sich daran zu erinnern, wer überhaupt warum gegen wenn kämpft.“ (New York Times) Schauburg, Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Wall OL, Cinestar

U

Unterwegs nach Cold Mountain USA 2003, R: Anthony Minghela, D: Jude Law, Nicole Kidman

„Ein Soldat desertiert, um zu seiner Liebe und damit ins Leben zurückzukehren: Anthony Minghellas Kriegsepos erzählt vom Heldentum fern der Front. Im Vergleich mit seinem schwelgerischen Oscar-Abräumer ‚Der englische Patient‘ wirkt ‚Cold Mountain‘ geradezu spröde - und umso eindringlicher. Und er erinnert an die großen Vorbilder, denen sich der Regisseur verbunden fühlt: Wenn Ada harte Feldarbeit verrichten muss, ist sie ein Abbild von Scarlett O‘Hara in ‚Vom Winde verweht‘, das Massaker an einer Farmer-Familie könnte aus ‚Spiel mir das Lied vom Tod‘ stammen. ‚Cold Mountain‘ ist zeitloses Kino.“ (Cinema) City

Das Urteil - Jeder ist käuflich USA 2003, R: Gary Fleder, D: John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman

„In der packenden John-Grisham-Verfilmung stehen Gene Hackman und Dustin Hoffman erstmals gemeinsam vor der Kamera - als erbitterte Gegner in einem Waffenprozess, der außer Kontrolle gerät. Nach ‚Die Firma‘ und ‚Die Kammer‘ spielt Gene Hackman zum dritten Mal in einer John-Grisham-Adaption. Und bewegt sich mit seiner Figur erschreckend nah an der Realität: Vom Polizeibeamten bis zum Astrologen kann in den USA theoretisch jeder Jury-Berater werden, der eine gewisse psychologische Vorbildung mitbringt. ‚Das Urteil‘ hinterfragt ein abenteuerliches Justizsystem, in dem Emotionalität auf der einen und Geschäftskalkül auf der anderen Seite Gerechtigkeit garantieren sollen, nimmt die Überwachungshysterie nach dem 11. September und laxe Waffengesetze aufs Korn. Brisante Themen - die Regisseur Gary Fleder (‚Sag kein Wort!‘) so unterhaltsam verpackt, dass sogar hartgesottene Mitglieder der US-Waffenlobby National Rifle Association das Kino lächelnd verließen.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, Maxx DEL

V

Van Helsing USA 2004, R: Stephen Sommers, D: Hugh Jackman, Kate Beckinsale

„Vampire, Werwölfe, Frankensteins Bestie und ein paar Figuren zwischen Shrek und Gollum: Der leichtherzige Horrormythen-Remix ‚Van Helsing‘ bietet Globalkino ohne Herz, Geist und Erzählung. Als Spiel mit volldigitalisierten Körpern, Schlössern und Landschaften dreht sich ‚Van Helsing‘ um den gleichnamigen Vampirjäger aus Bram Stokers ‚Dracula‘, der in Gestalt des ‚X-Men‘-Helden Hugh Jackman hier an der Seite einer furchtlosen Kampfgenossin in die Schlacht gegen Meister Dracula und das organisierte Böse eintritt. Nonsens, überlang und monoton.“ (tip)Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Wall OL

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderte SchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

Der Vorführ-Effekt & 3 Kurzfilme Deutschland 2002, R: Carsten Knoop

“So ist das leider: Die Arbeit eines Filmvorführers ist erst dann präzise, wenn sie vom Publikum gar nicht bemerkt wird.“ Indem Carsten Knoop diesen Satz in seine eigene Kamera sagt, ist das Dilemma auch schon für einen Moment aufgelöst. Als Filmvorführer und Filmemacher hat er seinen 55-minütigen Dokumentarfilm den Menschen am Projektor gewidmet - kein Porträt freilich, sondern, Projektoren müssen laufen, mehr eine bewegte Entdeckungsreise. Auf diesem Weg zur Ehrenrettung des Filmvorführens wirken Carsten Knoops freie Spielereien manchmal wie ein anarchisch angeeigneter Aufklärungsfilm aus der Sendung mit der Maus oder Peter Lustigs Löwenzahn. Ein Projektor wird in null Komma nichts erklärt und der Vorführ-Effekt-Vorführer mittenmang zum Abschalten seiner Maschine angehalten. Sollbruchstelle Vorführraum: Lach- und Sachgeschichten grüßen aus einer offensiv unsichtbaren Welt.“ (taz)Kino 46

W

Was das Herz begehrt USa 2003, R: Nancy Meyers, D: Jack Nicholson, Diane Keaton

„Ein alternder Playboy erleidet bei einem Schäferstündchen mit einer jungen Frau einen Herzinfarkt und wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Strandhaus von deren Mutter einquartiert, da er unter Beobachtung bleiben muss. Zwischen dieser, einer erfolgreichen Dramaturgin, die die Geschichte zu einem Stück verarbeiten will, und dem charmanten Schwerenöter entwickelt sich allmählich Zuneigung, doch bis zur Aufführung des Stückes und dem Happy End sind noch manche Schwierigkeiten zu überwinden. Anfänglich präzise inszenierte Komödie voller Sprachwitz und mit einem fesselnden Hauptdarsteller, die bald ihren Erzählrhythmus verliert und zu immer gröberen Mitteln greift.“ (filmdienst) City, Cinespace

Was nützt die Liebe in Gedanken Deutschland 2003, R: Achim von Borries, D: Daniel Brühl, August Diehl

“An einem Wochenende im Sommer 1927 erschießt sich ein junger Mann, nachdem er seinen Geliebten getötet hat, den er an seine 16-jährige Schwester verlor. Sein Freund, mit dem er einen ,Selbstmörderclub‘ gründete, steigt rechtzeitig aus dem schwärmerischen Todes-Abkommen um Liebeserfahrung und -verlust aus. Basierend auf einer wahren Begebenheit, die in der Weimarer Republik für Aufsehen sorgte, verbindet der hervorragend fotografierte und gespielte Film ein realistisches Stimmungsbild mit philosophischer Weltbeschreibung, wobei er die entwurzelten Jugendlichen präzise konturiert und ihr ebenso verklärtes wie hysterisches Ringen um Leben und Tod, Liebe und Verzweiflung als zeitlose Suche nach Orientierung und Lebenssinn deutet.“ (filmdienst) City

Der Wixxer Deutschland 2004, R: Tobi Baumann, D: Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka

„Oliver Kalkofes erster Ausflug auf die Leinwand ist eine kompetente Parodie auf die neben ‚Winnetou‘ zweite erfolgreiche deutsche Filmreihe der 60er Jahre: Edgar-Wallace-Adaptionen. Doch auch bei den Filmen der Spoof-Könige Zucker-Abrahams-Zucker bediente sich die Ratpack-Produktion großzügig und entlieh nicht nur ein paar Gags, sondern dankenswerterweise auch das Prinzip, dass die Vorbilder ernst zu nehmen sind, damit die Verarschung funktionieren kann.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Cinespace

Das Wunder von Bern Deutschland 2003, R: Sönke Wortmann, D: Louis Klamroth, Peter Lohmeyer

“Dramatisch-komödiantische Nacherzählung der Ereignisse um Deutschlands ersten Titel als Fußball-Weltmeister, angereichert mit einer fiktiven Handlung, die das soziale und politische Umfeld beleuchten soll. Dies gelingt trotz einiger ausgezeichneter darstellerischer Leistungen nur in Ansätzen, da allzu viele Ruhrpott-, 1950er-Jahre- und Schweiz-Klischees bemüht werden und die Charaktere weitgehend blass bleiben.“ (filmdienst) Gondel

Z

Der zehnte Sommer Deutschland 2002, Regie: Jörg Grünler

“Eine Kleinstadt am Niederrhein im Sommer 1960: Kalli wird neun Jahre alt und erlebt einen Sommer voller Geheimnisse. Er gründet einen geheimen Zoo - mit einem echten Affen, von dem seine Eltern nichts wissen dürfen. Nach diesem Sommer als einer Zeit voller Freundschaft und Geheimnisse, voller Liebe und Glück, wird Kalli ein anderer sein. Nach dem Roman ,Der zehnte Sommer des Kalli Spielplatz‘ von Dieter Bongartz.“ (Kommunalkino) City