piwik no script img

Archiv-Artikel

Längst Wirklichkeit

Betr.: „Tiefste Konkurrenz“/„Tief im Konkurrenzkampf“, taz hamburg / taz bremen v. 11.5.

Die Entwicklung der norddeutschen Seehafenwirtschaft scheint an den Grünen vorbeigegangen zu sein; die Parole ‚Kooperation statt Ausbau‘, mit dem die Grünen gegen die Ausbaggerung der Elbe ebenso zu Felde ziehen wie gegen den Ausbau des Containerterminals in Bremerhaven, ist doch längst Wirklichkeit: Das Hafenumschlagsunternehmen Eurogate betreibt schon seit Jahren sowohl das zweitgrößte Containerterminal in Hamburg als auch das Containerterminal in Bremerhaven – zudem möchte Eurogate den JadeWeserPort in Wilhelmshaven betreiben. Eben weil das Unternehmen standortübergreifend aufgestellt ist, plädiert es für die Stärkung aller drei Standorte. Nur mit einem regionalen Netzwerk von Umschlagsbetrieben, so die Philosophie, können alle Marktsegmente einer nach wie vor drastisch wachsenden Branche bedient und Verzögerungen bei der Abfertigung reduziert werden.

Die Ausdehnung des Rotterdamer Hafens reicht übrigens, wenn man einen Kartenausschnitt des Hafens auf eine maßstabsgleiche Karte der deutschen Küste legt, von Wilhelmshaven bis nach Hamburg. Die Hafenbetriebe in Norddeutschland müssen dieser übermächtigen Konkurrenz jetzt ebenso Paroli bieten können wie in zehn Jahren. Dieser Aspekt sollte zumindest in die Abwägung der Argumente einfließen. Roland Bösker, Bremen