Urdrüs wahre Kolumne
: O du wunderbarer ES-VAU-WEH!

Im Gröpelinger Kleingartengebiet stimmt ein anonymer Gebrauchslyriker durch ein am Strommast aufgehängtes Gedicht schon jetzt ausgesprochen stimmungsvoll auf das Fest Christi Himmelfahrt ein: „Vatertag das macht wohl Spaß/soll allen gut gefallen/doch bitt‘ ich euch bei diesem Spaß/dass nicht auf unserem Weg/die ausgekotzten Brocken fallen./Denn in allergrößter Not/ist das Gebüsch dafür famos!“ Was wohl die arglos auf Parzelle nistenden Singvögel dazu meinen?

„Wenn das tatsächlich kommt mit dem digitalen Fernsehen, dass der alte Kasten nix mehr wert ist, dann mach ich aber ernst. Dann gibt das Revolution!“, schimpft an der Kasse beim Aldi ein zornroter Herr mit drei FlaschenWeinbrand unterm Arm. Womit wir Revolutionstheoretiker endlich wissen, wann‘s wieder losgeht: ab 24. Mai – man achte drauf!

Einmal mehr zeigt sich der an sich doch ganz nett rummenschelnde Hosenklammerträger Henning Scherf als Gefangener im Terrorgriff der bösen Onkelz von der Union und lässt sich mit seinen Parteikumpanen auf das rassistisch-populistische Manöver ein, die Sozialhilfe für geduldete Flüchtlinge nach drei Jahren Aufenthalt um ein Drittel zu kürzen. Mit was um alles in der Welt haben sich die Bremer Sozen so erpressbar durch die Neumanns und Stoibers dieser Welt gemacht, dass sie derart ungeniert auf der kackbraunen Bremsspur kriechen? Ob darüber hinaus an dem Gerücht was dran ist, dass Hilfeempfänger demnächst statt Bargeld eine Lizenz zum Durchwühlen von Biocontainern erhalten und über einen Dienstleistungs-Flohmarkt stundenweise als Standhilfen, Parzellensklaven, Gassigeher und sexuelle Dienstleister verramscht werden?

Bereits am Vorabend des gloriosen Siegs des wunderbaren ES-VAU-WEH wurden im Vereinsheim des BSV Bremen Werder-T-Shirts mit der Meisterschale angeboten, und natürlich habe auch ich mir voller Optimismus so ein Teil für zehn Euro über den mächtigen Tempel meines Leibes gespannt. Sehr viel lieber hätte ich allerdings das Hemd erstanden, auf dem auch schon der DFB-Pokal aufgedruckt war, doch gab es dieses Teil lediglich in der bescheidenen Größe L. Ja traut man den XXL-Typen im Lande denn keine sichere Prognose zu? Keine Zuversicht und keine Orientierung auf Erfolg? Wieder mal ein klarer Fall von Dicken-Diskriminierung, um den sich auch die senatorische Gleichstellungsstelle mal kümmern sollte – neben den oder dem kleinen gibt es schließlich auch große Unterschiede!

Tja, sie sind jung, blöd und brauchen das Geld! Selbstverständlich war es ziemlich grober Unfug, was diese Computerlurche aus Rotenburg/Wümme sich da mit ihren Sasser-Würmern leisteten. Aber wenn einige dieser jungen Schnösel mit offenkundigem Täterwissen ihre Kumpels jetzt wegen ein paar Euro verpfeifen, ohne dafür auf längere Sicht im Freundes und Bekanntenkreis als Arschkrampen und Denunziantenpack geschmäht zu werden, dann zeugt das auch davon, welcher asoziale Verkommenheitsgrad in dieser Rechts- und Wirtschaftsordnung erreicht ist. Dies ist nichts Neues nicht, doch kann das kaum als Entschuldigung dienen, weiß

Ulrich
„Microsoft“ Reineking