Paradies für Moorfrösche

Wenn aus Bremens Naturschutzflächen ein Biosphären-Reservat wird, könnten Touristen kommen – und EU-Geld

Bremen taz ■ Von der Weser bis zur Wümme, von der Marsch bis an die Ochtum ... – so ungefähr stellt sich Martin Rode vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Größe des Biosphärenreservats vor, zu dem verschiedene Naturschutzflächen im Bremer Umland zusammengefasst werden könnten.Würde man nämlich den grünen Gürtel aus Flächen verschiedenster Kategorien um Bremen herum zu einem solchen Reservat fortentwickeln, bringe das dem Land EU-Fördergelder und trage zu nachhaltiger Entwicklung in der Region bei. Rode hofft auch auf positive Impulse für den Tourismus, weil ein „Biosphärenreservat Bremer Flussniederungen“ entsprechend vermarktet werden könnte.

Weil hier viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben, habe Bremen in den letzten Jahren viele Naturflächen der EU melden müssen, erläuterte Professor Hermann Cordes vom BUND. Die EU fordere nun, dass diese Flächen auch im Landesgesetz geschützt werden. Nach EU-Recht reiche das Bremer Naturschutzgesetz jedoch nicht aus, weshalb es novelliert werden müsse, so der Biologe Cordes.

Laut BUND sind in Bremen etwa 720 gefährdete Pflanzen- und Tierarten heimisch, teilweise sogar in großen Beständen. „Offene Flächen, extensive Landwirtschaft und Überschwemmungsgebiete bieten vielen Tier- und Pflanzenarten Platz“, erklärt Rode die Artenvielfalt. Die Voraussetzungen für das Biosphärenreservat seien bereits geschaffen: Wenn die vorhandenen Gebiete nach EU-Recht geschützt seien, müsste man sie nur zusammenschließen, meint der BUND-Mann. cg/jan