: was macht eigentlich ...Manfred Stolpe?
Transrapieren
Transpirieren. Transzendieren. Transmittieren. Was ist nur mit unserem Verkehrsminister los? Entweder hat er gewettet, dass er soundso viele sinnlose Verkehrsprojekte vorschlagen will. Oder er hat sich vorgenommen, mindestens einmal wöchentlich das fortschrittlich klingende Wort „Transrapid“ öffentlich auszusprechen. Manfred Stolpe schlug nämlich gestern doch tatsächlich vor, zwischen Berlin und Leipzig eine Magnetbahnverbindung zu bauen. Achtung, es kommt noch doller. Wenn Leipzig den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2012 erhalte, so der Transministeriale, dann könnte Sachsen damit „beweisen, dass Berlin doch nur ein Vorort von Leipzig ist“, sagte er ausgerechnet in Berlin. Ja, wo san mer denn? Bereits als brandenburgischer Ministerpräsident verbrannte sich Stolpe die Finger am Transrapid. Damals kämpfte er erfolglos für Hamburg–Berlin. Wahrscheinlich wollte er damit beweisen, dass die Hauptstadt doch nur das Trockendock der Hansestadt ist. Das hat ihm die Bundesregierung schließlich ordentlich verhagelt. Jedenfalls schickte Stolpe gestern gleich hinterher, dass es für so ein Projekt „keine Berechnungen gibt“. Richtig wäre der Satz gewesen: „Für so ein Projekt gibt es keine Berechtigung“. Denn, auch das fiel Stolpe gleich selbst ein, die Einwohnerzahl Berlins und Leipzigs würde nicht ausreichen, um einen wirtschaftlichen Betrieb des Transrapids zu gewährleisten. So war’s schon beim letzten Mal. Ergo ist hiermit bewiesen, dass der Minister doch nur möglichst häufig das T-Wort sagen will. AW FOTO: AP