Anschlag überschattet Amtseinführung

Nach Singh-Vereidigung in Indien mindestens 28 Tote bei Bombenanschlag in Kaschmir

SRINAGAR/NEU-DELHI dpa ■ Die Amtseinführung der neuen indischen Regierung ist von einem Bombenanschlag in Kaschmir mit mindestens 28 Todesopfern überschattet worden. Beim schwersten Anschlag muslimischer Separatisten seit Beginn der indisch-pakistanischen Friedensgespräche im Januar starben gestern 13 Soldaten und 15 ihrer Familienangehörigen. Unter den Opfern seien drei Kinder und sechs Frauen, sagte ein Armeesprecher in Srinagar. Der neue indische Premierminister Manmohan Singh war am Samstag vereidigt worden.

Neun Menschen wurden bei dem Anschlag auf einen Armeebus verletzt, vier von ihnen lebensgefährlich. Die Soldaten waren gemeinsam mit Familienangehörigen auf dem Weg in den Urlaub. Die Separatisten hätten einen Sprengsatz gezündet, als der Bus rund 80 Kilometer von Srinagar entfernt auf der Schnellstraße nach Jammu vorbeifuhr, sagte der Armeesprecher. Die größte muslimische Separatistengruppe im indischen Teil Kaschmirs, die Hizbul Mujaheddin, bekannte sich zu der Tat.

Der neue Premier Singh hatte angekündigt, die noch von der alten Regierung unter Atal Behari Vajpayee begonnenen Friedensgespräche mit Pakistan fortsetzen zu wollen. Dabei geht es auch um die zwischen beiden Nachbarn umstrittene geteilte Region Kaschmir. Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf begrüßte Singhs Zusicherung.