„Talsohle noch nicht erreicht“

Niedersachsens größtes Verlagshaus Madsack muss zum dritten Mal in Folge Umsatzeinbußen hinnehmen, schreibt aber immer noch schwarze Zahlen. Die Auflagen sinken, den größten Einbruch jedoch gab es im Anzeigengeschäft

dpa/taz ■ Im vergangenen Jahr haben sie noch 51 Prozent der Marburger Verlagsgesellschaft Hitzeroth (Oberhessische Presse) geschluckt – für die Rendite genützt hat es Madsack wenig: Der größte Verlag Niedersachsens stellt sich 2003 auf Einbußen bei Umsatz und Ertrag ein – zum dritten Mal in Folge.

Obwohl Madsack zumindest in und um die Landeshauptstadt mit Hannoverscher Allgemeiner Zeitung und Neuer Presse ein Quasi-Monopol besitzt, sanken die Erlöse im ersten Halbjahr. Der Grund: Anzeigen- und Beilagengeschäft lagen deutlich unter dem schon schlechten Vorjahreszeitraum, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Friedhelm Haak. Madsack werde aber auch 2003 deutlich schwarze Zahlen schreiben. Umsatz und Ertrag würden jedoch um etwa sieben Prozent sinken.

Schon 2002 war der Umsatz der Mediengruppe von 475,8 Millionen Euro auf 446,3 Millionen Euro zurückgegangen – etwa das Niveau von 1998. Haak sieht noch kein Ende der Krise im Anzeigengeschäft. „Wir haben die Talsohle noch nicht erreicht“, sagte er. Grundsätzlich sei der Verlag weiter an Übernahmen oder Kooperationen interessiert. Jüngst hatte Madsack es abgelehnt, ein Angebot für den defizitären Berliner Tagesspiegel abzugeben.

Mit minus 14 Prozent auf 108,6 Millionen Euro gab es die größten Einbruch im Anzeigengeschäft. Die Gesamtauflage der sieben Madsack-Zeitungen in Niedersachsen ging um 3.000 auf 346.600 zurück. Auch bei der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft, an der Madsack und Springer je 50 Prozent halten, sank der Umsatz.